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0480 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 480 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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den Hofraum tritt, so sieht man im Innern der Mitte jedes Flügels ein hohes Portal; zwischen den Portalen ziehen sich die Thürnischen in zwei Etagen hin. Jede Thür führt zu einer Zelle, von denen jede von zwei Mulla's bewohnt wird. In der Medresse sind 64 Zimmer, die mithin von 128 Mulla's bewohnt wurden; der Hof der Medresse ist gepflastert.

  1. Medresse-i-Tille-Kari, später als die Medresse-i-Schirudar, im Jahre 1020 gebaut, in der innern Einrichtung ganz wie die Medresse-i-Schirudar. Sie ist kleiner als letztere, enthält 56 Zimmer, in denen 112 Mulla's wohnten. An dem linken Flügel steht die Moschee mit hohen Spitzbogen. Die Treppe für den Imam ist aus Marmor.. In den Nischen der Moschee befinden sich Verzierungen, die augenscheinlich denen des Grabmals Timur's nachgebildet sind.

  2. Medresse-i-Mirsa-Uluk-Beg, des Enkels des Timur. Sie ist bedeutend kleiner als die beiden vorhergehenden und nur einstöckig. In ihr sind nur 24 Zimmer, die von 48 Mulla's bewohnt wurden. In dem hinteren Flügel ist die Moschee, die schon zerfallen war und wieder ausgebessert worden ist. Sie hat jetzt eine Holzdecke aus Schnitzwerk, die auf hölzernen Säulen ruht.

Die prächtigste aller Medressen, ein wahres Riesenwerk, ist die zu Timurs Zeiten gebaute Medresse-i-Chanym. Gebaut ist sie im Jahre 7.91 von der Frau Timur's. Gewiss hat sie für den Bau der drei vorerwähnten Medressen zum Muster gedient, denn sie entspricht _ in ihrer Anlage ganz und gar denselben, nur übertrifft sie dieselben weit an Umfang. Die Säulen in der Hauptfront haben einen Umfang gehabt wie die Kuppeln der vorbenannten Medressen. Jetzt ist sie zum grössten Theil zerfallen , und aus den herabgestürzten Ziegeln sind ganze Häuserreihen der sie umgebenden Strassen aufgeführt. Von der Hauptfront sind nur noch die Bogen des Portals erhalten, die Seitenflügel sind gänzlich eingestürzt, und vom linken Flügel wird jetzt ein Theil als Speicher benutzt.. Am besten erhalten ist die Moschee, die sich in dem Hinterflûgel befand. Das Gewölbe der Kuppel ist von riesiger Höhe. Die inneren Wandverzierungen sind abgefallen, und die Kuppel ist mitten auseinandergeborsten und ein mehrere Arschin breiter Riss entstanden; trotzdem steht sie noch fest und unerschütterlich. In der Moschee ist ein riesiges Rale aus weissem Marmor. Es