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0501 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 501 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Thal durch den Krieg durchaus nicht berührt worden ist. Dies hatte ich später bei meinen Streifzügen durch das SerafschanThal Gelegenheit zu beobachten. Aus diesem Grunde hielt ich gerade Katty Kurgan für den passendsten Ort, um Nachrichten über den Handel des Serafschan-Thales einzuziehen.

Die Ansiedlungen in den das Serafschan -Thal begrenzenden

Gebirgen.

Während das Serafschan - Thai von einer ununterbrochenen Reihe von Ansiedlungen erfüllt ist, sind die Ansiedlungen in den Grenzgebirgen sehr zerstreut zwischen den einzelnen Anhöhen. Dies ist natürlich nur durch den Wassermangel veranlasst, denn wo nur irgend ein unbedeutender Wasserquell aus der Erde hervorsprudelt, da sehen wir gleich mehrere Gehöfte entstehen.

Die Ansiedlungen in den südlichen Grenzgebirgen sind unbedeutende Dörfchen, die aus wenigen auf den kahlen Steppen sich erhebenden Häusern bestehen. Die hauptsächlichsten sind Kara Su, Daul, Schor Kuduk und Sira Bulak. Diese Dörfer machen einen gar traurigen Eindruck; ihre Häuser sind von derselben aschgrauen Farbe wie die ausgedörrte Steppe selbst und es fehlt ihnen jeglicher Baumschmuck, welcher die Ansiedlungen in der Niederung wie Oasen in der Wüste erscheinen lässt. Die geringe Wassermenge, die kaum zum Trinken für die Menschen und das Vieh hinreicht, und die theils durch gegrabene Brunnen künstlich hervorgebracht werden muss, erlaubt einen solchen Luxus nicht. Dafür sind aber die langen Bergwellen zwischen

diesen Ansiedlungen mit unabsehbaren Getreidefeldern bedeckt, _

die hier merkwürdiger Weise nicht der künstlichen Bewässerung

bedürfen. Es ist fast unbegreiflich, wie bei der grossen Trocken-

heit hier Getreide gedeihen kann. Doch diese Felder machen einen ebenso traurigen Eindruck wie die ganze Steppe; es sind

nicht unsere üppigen Kornfelder, auf denen ein lichtes Meer

von Aehren sich in anmuthigen Wellen im Winde schaukelt; die Felder sind vielmehr mit kurzen, starren Halmen dünn be-

säet, durch welche überall der graue Lehmboden sichtbar ist, so dass sich das besäete Feld von der Steppe durchaus nicht abhebt. Das Getreide soll hier nur einen sehr geringen Ertrag geben, in guten Jahren nicht mehr als das vierte und fünfte