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0502 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 502 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Korn. Da gerade in diesen Gegenden der Krieg am heftigsten gewüthet hatte und in Folge dessen die Bewohner sich zum grössten Théi1 nach dem Süden geflüchtet hatten, so waren alle Feldfrüchte zwischen Daul, Sirä Bulak und dem Tim-Tag (von denen die von Sirä Bulak westlich • liegenden Felder zum Wakuf der Medresse des Jalangtusch in Samarkand gehören) un-abgemäht stehen geblieben und daher vollständig verdorrt.

Nördlich vom Serafschan sind bedeutende Wasserrinnen, daher finden wir auch daselbst grössere, mit Baumpflanzungen gezierte Ansiedlungen und bedeutende Felder und Wiesen. Im Ganzen unterscheiden sich die Ansiedlungen zwischen Ak-Tag und Serafschan durchaus nicht von den Ansiedlungen des Serafschan-Thales, nur dass sie in weitläufig gebauten, von einander getrennten Häuser- und Gärtengruppen an den schmalen Flussufern sich entlang ziehen. Auch hier sind viele Bergwellen mit Weizen besäet.

Auf dem Berglande des Nuratanyng-Tagy, d. h. zwischen dem nördlichen Kamme Kara-Tag und dem südlichen Ak-Tag, Karascha-Tag und Chodum-Tag, befinden sich aus Wassermangel verhältnismässig wenige Ansiedlungen. Der westliche Theil bis zum Flecken Sarai gehört zur Nurata'schen Begschaft. Die Stadt liegt am westlichen Fusse des Nuratanyng-Tagy und soll kleiner sein als die Stadt Katty Kurgan. Sie ist aber dennoch die bedeutendste oder fast $ie einzige Stadt der ganzen Begschaft. Ausser ihr giebt es noch eine Anzahl Marktflecken wie Tschüä, Bagadschat, Aktschap, Dschusch, Koschrawat, Pschat, die wohl aus 50-150 zerstreut liegenden Gehöften bestehen, und von denen 'einige, z. B. Aktschap, Dschusch, Pschat recht viele und bedeutende Gärten besitzen. Die übrigen Ansiedlungen bestehen nur aus einigen wenigen Gehöften und liegen meist an den Bergabhängen zerstreut. Die Leute leben auch nur vom Ackerbau auf den unbewässerten Bergwellen. Der Obstgewinn ist gering, und Reis und Baumwolle werden gar nicht gebaut, denn das Klima in den Berggegenden ist viel kälter als im SerafschanThale. Der Viehstand der Bergbewohner des Nuratanyng-Tagy ist äusserst umbedeutend, da Gras und Heu hier einen enormen Preis haben.

Der östlich von Sarai liegende Theil des Berglandes des Nuratanyng-Tagy gehörte früher zur Dshisakschen Begschaft. Er ist noch spärlicher bewohnt als • der westliche, und mit Aus-