National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0507 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 507 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 465 —

Darja und Ak Darja trennen, gerade an dieser Stelle angelegt wurden, so könnte man denken, dass die mächtige Brücke nicht mr den Zweck der Erleichterung des Flussüberganges hatte, sondern auch mit ihren mächtigen Ziegelstein-Pfeilern zur Scheidung der Arme des Serafsсhan als Damm diente. Wer die Brücke gebaut, konnte ich nirgends erfahren. Jedenfalls ist sie aber interessant als einziges Denkmal der Profan-Baukunst.

Bevölkerung.

Die Веvölkerung des Serafsсhan - Thаlеs kann nach der

Sprache in zwei Gruppen getheilt werden: 1) in türkischen Dialekf redende Stämme und 2) in persisch redende St.ämine. Erstere bilden den grössten Theil der Bevölkerung, während letztere nur zerstreut an einzelnen Orten leben. Diejenigen Einwohner, die sich der persischen Sprache bedienen, werden im Allgemeinen mit dem Namen Tadschik bezeichnet; die persische Sprache wird hier sogar von den ungebildeten Landbewohnern und Nomadenvölkern Tadschik-til (Tadschik-Sprache) genannt.

Die Tadschik wohnen meist nur in den Städten . und be:

schäftigen sich dort ausschliesslich mit Handel und Gewerben. Sie bestehen zum Theil aus uralt persischen Einwohnern, zum Theil aus eingewanderten Persern oder aus freigelassenen persischen Sclаven, die alljährlich in grosser Menge von den Turk-

menen in den Chanaten verkauft wurden. Die neuangekommenen persischen Einwohner werden meist Iran genannt und sind zum Theil, wenn auch ganz im Geheimen, Schiiten. Der. Hauptsitz der Tadschik (ich will hier unter diesem gemeinsamen Namen alle Perser nennen) sind die Städte C h o d s c h e n d am Syr Darja (wo die Tadschik-Stadt von der Ösbek-Stadt getrennt ist), Ura Тapä, Dshisak (fast nur von Tadschiken bewohnt) und Samarkand. In Samarkand ist die innere Stadt fast nur von Tadschik bewohnt, und man hört auf den Strassen fast keine andere Sprache als die persische. In den westlichen Gärten Samarkands und der Umgegend leben ebeэдfalls fast ausschliesslieh Tadschik; einige Iran-Dörfer haben sich auch hier gebildet, die sich hauptsächlich mit. Seidenbau beschäftigen. Nach Stammnamen habe ich mich bei den Tadschik vergeblich erkundigt, ebenso wissen sie auch nichts Tiber ihre frühere Geschichte zu berichten.

Radloff, Ans Sibirien. II.   >O