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0509 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 509 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Wie man schon• aus oben Gesagtem ersehen kann, werden im Serafschan-Tha1, wie überhaupt in Turan, zwei Sprachen gesprochen, die persische und die türkische. Ueber das Persische erlaube ich mir kein eingehendes Urtheil zu fällen. Es scheint aber, als ob die hier gesprochene persische Sprache wenig von dem Schriftpersischen abweicht. Was das türkischе Idiom betrifft, so giebt es hier vier Dialekte : das Kirgisische, die Sprache der Kara Kalpak und der Türkmenen, und das Dschagataische oder das Ösbekische.

Von diesen Dialekten stehen die ersten drei sich sehr nahe, während sich das Ösbekische von ihnen scharf scheidet; eine Schriftsprache hat nur das Ösbekische. Natürlich kommen auf dem weiten Terrain, das die Ösbeken bewohnen, einzelne Dialektunterschiede vor; im Allgemeinen kann aber diese Sprache als ein Ganzes betrachtet werden, es verständigen sich wenigstens die Bewohner Bucharas mit den Sart von Turkistan ohne jegliche Mühe, was bei dem starken Verkehr, der zwischen den einzelnen Städten Mittelasiens stets geherrscht hat, durchaus nicht zu verwundern ist.

Was die Reinheit des türkischen Idioms betrifft, so wird dasselbe am meisten in der Steppe gesprochen, wohin die sprachzersetzende und volksgeisttödtende Civilisation des Islam noch nicht gedrungen. Am wenigsten vermischt mit arabischen und persischen Wörtern sprechen die Kirgisen, und was sie an fremden Elementen aufgenommen, haben sie vollständig zu ihrem Eigenthum gemacht. Doch auch bei ihnen hat an einzelnen Punkten ein stärkeres Andringen der Fremdlinge begonnen, das kann man am Deutlichsten bei allen den Sart nahe wohnenden Kirgisen erkennen.

Sehr nahe in Bezug auf die Reinheit steht der Sprache

der Kirgisen die der Kara Kalpaken und der Turkmenen im Nurata-Gebirge, obgleich beide Stämme schon bedeutend in ihren socialen Verhältnissen den Ösbeken unterlegen sind und daher schon viele Fremdwörter aufgenommen haben.

Die Sprache der ösbekischen Landbewohner des Serafschan-

Thales steht hinsichtlich ihrer Reinheit weit hinter den zuerst aufgefuhrten Dialekten zurück. Arabische und persische Satzwendungen werden auch von nicht Schriftkundigen in Fille gebraucht. Am meisten entstellt ist die Sprache der Städte, wo es schon zum guten Tone gehört, sich mit fremden Federn zu

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