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0039 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 39 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Stücke geschnitten. Jetzt nimmt der Schaman eine Holzschale, legt in diese Fleisch und giesst Brühe darauf, begiebt sich damit zum Opferplatze und mit dem Gesichte nach Osten gewendet, macht er den Vorfahren und Schutzgeistern der Jurte eine Libation.

Zuerst wendet er sich an Basch-tutkan (den Kopf-Halter) und spricht von sich aus folgenden Segen :

Bei des Mondes reinem Scheine, Bei der Sonne hellem Glanze, Wenn sein altes Jahr vergangen, Wenn das neue Jahr begonnen; Bei dem Wechsel seines Jahres, Wenn im Herbste Alles bunt ist, Wenn des Rohres Kopf zerweht ist, Geb' ich für des Napfes Fülle, Für der Speise Wohlgeruch Kaira Kan hier diese Gabe.

Dann spricht er den Segen im Namen des Hausherrn, der dabei zu ihm tritt:

Da sein altes Jahr vergangen,

n   Da sein neues Jahr begonnen,
Stütz' er es a lit beiden Schultern, Heb' es auf mit seinem Scheitel ! Stützt er's nicht mit seinen Schultern. Hebt er's nicht mit seinem Scheitel, Sei ihm eine grosse Strafe,

Eine Strafe, die nicht endigt. Nimm es hin, o Kaira Kai!

Das im Napfe noch GeЫiebene bietet der Schaman dem Wirthe der Jurte an, dieser isst selbst nur ein wenig, dann vertheilt der Schaman das Uebrige unter die Verwandten des Wirthes. Wenn der Napf leer geworden, so schwingt ihn der Schaman im Kreise herum und wirft ihn Tiber die Tele hinweg. Fällt der Napf mit dem Boden nach unten, so ist dies ein Zeichen, dass das Opfer gnädig aufgenommen ist, fällt der Napf aber mit dem Boden nach oben, so ist dies ein schlechtes Zeichen, Ülgön freut sich des Opfers nicht. Trotz alledem aber hat die Feierlichkeit doch ihren Fortgang.

Während der Libation des Schamanen halten mehrere Menschen die Birkenzweige mit dem Fleische in die Höhe. Der Wirth nimmt nun den besten Theil, das Hintertheil, und bringt es dem Schaman zum Geschenke dar; dieser schneidet sich die