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0081 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 81 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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weil diese durch ihre Steinverzierungen eine bestimmte Charakterisirung erlauben.

In den hoch über dem Flussniveau gelegenen Steppen des

Abakan, seinen Nebenflüssen und am oberen Jenissei, südlich von Krasnojarsk bis weit hin ins Sojonische Gebirge wie auch in den Steppen dёr beiden Jüs bis in den Kusnetzkischen Ala-tau hinein finden wir meist an höheren Stellen, wo der Boden steinig ist und nicht vom Wasser überschwemmt werden kann, Grabfelder von sehr verschiedener Grösse (aus 10 bis 200 und mehr Gräbern bestehend). Die einzelnen Gräber sind sehr verschiedenartig, sowohl an Grösse als auch an Form.

Folgende Formen lassen sich bei diesen Gräbern deutlich unterscheiden:

  1. Gräber in Form eines Quadrates. Dieselben sind meist

flach oder haben nur eine ganz geringe Hügelaufschüttung von höchstens 1— 2 Arschin Höhe. Wo eine solche Aufschüttung vorhanden, besteht sie aus mit kleinen Steinen vermischter Erde, wie der Grund, auf welchem die Gräber selbst stehen. Umstellt sind. diese Gräber von einem Palissadenzaune von oft bis 1 1/ 2 Faden hohen und 3 — 6 Werschok dicken Steintafeln, die senkrecht in die Erde gestellt sind. Sie sind oft 1 Arschin tief in die Erde gelassen und mit kleinen Felsstücken auf dem Grunde eingeengt, so dass die Felsblöcke nirgends aus ihrer senkrechten Lage verrückt werden können, wenn nicht bei späterer leiTnung die die FelsЫöcke stützenden Steine aus der Erde entfernt werden. Solche Gräber finden wir an mehreren Stellen der Abakan-Steppe. Besonders charakteristisch sind diese Quadrat-Gräber nicht weit von der Askysmündung in der Nähе der Steinfigur Kurtujak-Tasch. Hier sind die aufrechtstehenden Steinfliessen von riesigen Dimensionen. Da es in der Nähe keine Felsen giebt, so muss die Herbeischaffung der gewaltigen FelsЫöcke be-

deutende Schwierigkeiten gemacht haben. Die Quadratgräber

zeichnen sich in keiner Weise durch ihren Umfang aus, ich habe nirgends Gräber dieser Art vorgefunden, deren Quadratseiten über 4-5 Faden betrugen. Zu bemerken ist noch, dass die stehenden Steinblöcke meist flache Tafeln bilden, die in der Richtung der Quadratseiten aufgestellt sind.

  1. Bedeutende Grabhügel von 1-11/2 Faden Höhe und 10-25 Faden im Durchmesser. Diese Grabhügel sind aus dem Grunde aufgeschüttet, auf dem sie sich befinden; dies beweisen