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0093 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 93 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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In einem, einzigen Rechteckgrabe am Jüs fand ich ausser der grossen Grabhöhle in der Mitte des Rechteckes noch eine zweite kleinere Grabhöhle im südlichen Theile des Qrabrechteckes. Веide Höhlen waren mit grossen Felsplatten zugedeckt gewesen. In zwei anderen Gräbern fand ich am Kopfende, östlich von der Grabhöhle, einen kleinen, aus Steinplatten zusammengestellten Sarg von etwa einer Arschine Lange, in dem zerbrochene Kinderknochen lagen; diese Steinsärge befanden sich nur eine halbe Arschine unter der Erdoberfläche.

Die mit Steinreihen umlegten Grabrechtecke zeigen nicht so regelmässig angelegte Grabhöhlen, meist ist in der Mitte eine GrяЫ höhle von sehr verschiedener Grösse und in solchen Grabhöhlcu finden sich 1— 3 Personen beerdigt. Die Leichen sind liier meist mit kleineren Steinplatten zugedeckt, öfters fanden sich aber auch Holzlagen. Irt einem dieser Gräber fand ich einen förmlich aus Steinplatten zusammengestellten Sarg. Die Tiefe dieser Grabhöhlen überstieg nirgends 11/2 Arschin.

In den grösseren Grabhöhlen der Grabrechtecke befanden sich oft Ueberreste von 3 — 5 Leichen. Die grösste Anzahl von Skeletten fand ich aber in einer sehr grossen Grabhöhle am Jüs, hier fanden sich 22 zerbrochene Schädel und unter diesen mehrere Kinderschädel. Den hier selbst vorg efundenen Kupfergeräthen nach zu urtheilen, waren hier nur Weiber begraben.

Die Steingräber des Altai sind ganz so eingerichtet wie die Gräber des Jenissei; in einzelnen Gräbern dieser Periode, die ich bei der Stadt Sergiopol zu öffnen Gelegenheit hatte, bestand die Grabhöhle aus einem 1 Arschin tiefen, aus Steinplatten zusammengesetzten Kasten, dessen Boden aber die festgestampfte Erde bildete. Der Kasten war mit Steinplatten zugedeckt, dann auf diese grössere Felsstücke gehäuft und dInn ein nicht sehr hoher Gi abhügel aufgeschüttet.

In der Stadt Semipalatinsk . öffnete ich fünf Gräber der Bronzeperiode, in einem derselben fand sich eine etwa 11/2 Arschin tiefe Grabhöhle, in dieser lag ein menschliches Skelett mit dem Kopfe nach Osten, offenbar war das Skelett auf die linke Seite gelegt. Die Füsse desselben, waren etwas zusammengebogen. Genau liess sich die Lage des Skelettes nicht bestimmen, da die Knochen fast vollkommen verwest waren. Neben dem Leichnam befand sich ein kupfernes Messer.

Kupferne Messer fand ich auch in einzelnen Hügelgräbern