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0099 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 99 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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I

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Betrachten wir jetzt die verschiedenen Metallarbeiten der Bronzeperiode im Einzelnen, so finden wir eine besonders reiche Auswahl von verschiedenen Stichwaffen und Schneidewerkzeugen und von diesen hauptsächlich zweischneidige Dolche .und Messer. Bei allen diesen sind Griff und Klinge aus einem Stücke gegossen. Die Griffe der Messer und Dolche sind sehr kurz, was auf sehr kleine Hände der die Messer Gebrauchenden schliessen lässt. Die einfachsten und am rohesten gearbeiteten Messer sind 3— 5 Werschok lange und 1/4 — 1/2 Werschok breite Streifen Kupfer oder Bronzestücke, die an der einen Seite etwas dicker sind als an der anderen. Das eine Ende ist zugespitzt und am anderen Ende ist ein Loch oder eine Oese, das spitze Ende ist an der einen Seite auf 111— 2 Werschok scharf geschliffen, die nicht geschliffene Hälfte des Messers wurde als Griff benutzt. Verbesserungen und Verschönerungen wurden an diesen Messern in folgender Weise vorgenommen. Die Spitze ist am Messerrücken in eine runde Linie ausgeschweift, die Griffliälfte ist schmäler und runder gearbeitet, an Stelle des Loches oder der Oese tritt ein etwa 1/2 Werschok im Durchmesser haltender kreisrunder Ring, der sauber gerundet ist, ein Oval

I mit einem verzierten Ansatze. Der Griff ist sauber gerundet

I und handlich zum Anfassen eingerichtet, mit Buckeln und La-

i mellen verziert, durchbrochen gearbeitet und an seinem Ende Thierköpfe, Vogelschnäbel, Schlangenköpfe, ja ganze Thiere

It als Zierath angebracht. Unter vielen hunderten dieser Bronze-

messer, die ich zu Gesicht bekommen habe, befand sich ein einziges, das am Ende des Griffes kein Loch oder keine runde Oеff-

nung hatte, so dass wir annehmen dürfen, dass diese Messer, an Riemen oder Schnüren hängend, am Gürtel getragen wurden. Die zweischneidigen Dolche sind von sehr verschiedener Grösse, von 3-6 Werschok Lange. Am Ende des Griffes dieser Dolche sind nur selten Ringe, so dass wir wohl anzunehmen berechtigt sind, dass auch diese am Gürtel Platz gefunden. Die Dolche sind im Ganzen feiner und sauberer gearbeitet als die Messer. Am Ende des Griffes ist gewöhnlich ein Knauf und zwischen Griff und Schneide zu beiden Seiten hervorstehende Spitzen, so dass die Hand beim Stosse die Waffe festzuhalten vermag. Der Griff ist entweder glatt oder mit Längsriemen versehen. Die Schneide verläuft von beiden Seiten her allmählich in eine Spitze und ist gewöhnlich mit Blutrinnen versehen. Die Verzierungen