National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0104 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 104 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

88

Pferdegeschirr scheint nur selten gefunden zu werden, ich habe nur Theile von zwei Pferdegebissen gesehen, ausserdem fand ich am Abakan ein Stück rothen Kupfers, das ich für einen Theil eines Steigbügels halte. In der kaiserlichen Eremitage sind noch zwei kupferne Zäume aus dem Altai vorhanden.

Von Instrumenten habe ich am Abakan noch zwei kupferne Sicheln aufgefunden, die offenbar in einen Stiel eingeklemmt und mit einem Riemen festgebunden wurden.

Im Altai wie auch in der Kirgisensteppe und am Jenissei

und Abakan sind aller Orten auf den Feldern kupferne Kessel aufgefunden worden, die überall eine und dieselbe Form besitzen. Die an einzelnen dieser Kessel angebrachten Verzierungen beweisen uns aufs Deutlichste, dass letztere aus der Bronzeperiode stammen. Die Kessel bestehen meist aus dem eigentlichen Gefäss in Form einer hohlen Halbkugel oder eines Bechers und aus dem Fusse, welcher in der Mitte des Kesselbodens in der Form eines abgestumpften hohlen Kegels befestigt ist. Kessel und Fuss sind stets aus einem Stücke gegossen. Die Kessel haben in der Regel am Rande zwei stehende Henkel, die mehr oder weniger verziert sind. Der obere Rand der Gefässe ist entweder glatt oder geschweift oder mit einer verzierten Kante versehen. Bei einzelnen Kesseln befinden sich noch schnurenartige Verzierungen unterhalb des Randes. Das grösste Stück fand ich im Schuski Wolost, südlich von Minussinsk, es wog über 75 Pfund. Die Form der Kessel beweist uns, dass die Völker der Bronzeperiode keine Dreifüsse kannten, sondern die Kessel selbst in's Feuer stellten. Ein ähnlicher Kessel aus einem Skythen-Grabe in der Krimm ist in der kaiserlichen Eremitage aufgestellt.

Die aus Metall gearbeiteten Schmucksachen der Bronzeperiode sind sehr verschiedener Art. Erstens Schmucksachen, die am menschlichen Körper getragen wurden : Ohrringe von Gold und Kupfer mit Sеrdalik- und Metallperlen; Nadeln und Fibeln mit zierlichen Knöpfen in Form von Thierköpfen, vierfüssigen Thieren oder Vögeln; Gürtelschnallen mit Verzierungen von Gold und Kupfer; Gurt- und Riemenverzierungen, bestehend aus relief gearbeiteten Thieren : Steinböcken, Hirschen, Ziegen, an deren inneren Seiten sich lesen befinden, mittelst welcher man die Zierathe auf den Riemen festnähte und goldene und kupferne Knöpfe, letztere meist in Form von hohlen Kreisabschnitten. Einen sehr allgemein verbreiteten Schmuckgegenstand bilden kreis-