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0119 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 119 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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seitwärts herabhängenden Lätzen. Die Mütze des Bergarbeiters zeigt ein über den Nacken herabhängendes Lederstück. Die spitze Mütze mag also in der Form dem Malakai der Kirgisen ähnlich gewesen sein. Der Bergarbeiter trägt offenbar eine Ledertasche, die an einem Riemen über der Schulter hängt; diese könnte vielleicht zum Aufnehmen der Erzstücke gedient haben, obgleich sie dazu nicht umfangreich genug ist. Die Steinfiguren beweisen, dass die Männer einen kurzen Vollbart und einen ziemlich starken Schnurrbart getragen haben und die Frauen das Haar in Strähnen zu beiden Seiten des Gesichtes auf Hals und Brust herabhängen liessen. Ueber die Wohnstätten dieser Völker erlauben uns die nachgelassenen Alterthümer gar kein Urtheil. Nirgends finden wir die Form von Häusern abgebildet., jedenfalls hatten sie auch keine festen steinernen Gebäude, da von solchen nirgends Spuren nachgeblieben sind.

Ich war früher der Ansicht, dass die Völker der Bronzeperiode , die in und um den Altai lebten, Völker des ugrosamojedischen Stammes gewesen seien, da diese Völker jetzt den ganzen Norden Westsibiriens einnehmen, also am frühesten den Altai verlassen haben müssen. Nachdem ich jetzt die Nachrichten der Chinesen über die Völker Südsibiriens genauer durchstudirt habe, muss ich diese meine frühere Ansicht als falsch erkennen. Die Chinesen erwähnen, wie ich schon vorher dargelegt habe, eine Reihe von sibirischen Völkern, die zu Anfang des VII. Jahrhunderts Gesandtschaften an den chinesischen Hof abschickten, und unter diesen offenbar aus der Gegend des Altai und den nördlich von demselben gelegenen Steppen der Dubo und der Bilk oder Gelotsclü. Erstere sind offenbar, wie ich schon vorher erörtert habe, Rennthier-Samojeden und Vorfahren der Tubinzen, Koibalen, Matoren und Schwarzwald - Tataren. Wenn ein so zahlreiches Volk wie die Dubo noch im VII. Jahrhundert auf einer so niedrigen Bildungssufe stand, so kann der in der Steppe wohnende Theil des Volkes unmöglich einige Jahrhunderte früher eine so hohe Stufe der Kultur eingenommen haben wie die Völker der Bronzeperiode. Dass die Bewohner des Altai sich in der Mitte des VI. Jahrhunderts noch mit Metallarbeiten beschäftigten, beweist die Angabe der Chinesen, dass der Herrscher der Shuan-Shuan dem Tamyn, dem Fürsten der Tukiu, dem auch offenbar die nördlich im Altai wohnenden, mit Bergbau sich beschäftigenden Völker der früheren Bronze-