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0123 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 123 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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zweiten Kulturperiode Südsibiriens über, die wir im Gegensatze zu der Bronze - und Kupferperiode die Eisenperiode benennen wollen. Zu dieser Periode sind alle übrigen Gräber, die wir ausser den Steingräbern vorher beschrieben haben, zu rechnen, nämlich alle Schutt- oder Hügelgräber des Südens und der grösste Theil der Erdhügelgräber des Nordens. Da die Erdhügelgräber sich in ihrem Aeusseren alle gleich sind, so können wir an der allgemeinen Gestalt durchaus nicht die Periode ihrer Entstehung nachweisen. Im Süden finden wir aber unbedingt

zwei scharf getrennte Arten von Steinhügelgräbern: 1) die grossen Steinschüttgräber des südwestlichen Altai (Uimon - Steppe und Buchtarma) und des Tarba.gatai, und 2) die kleinen Steinschüttgräber auf dem Mittelgebirge am Rande der Abakan-Steppe,

die von den tatarischen Einwohnern der Abakan -Steppe Kirgisengräber genannt werden.

Die ältere Eisenperiode im siidlichen Altai.

Wie ich schon oben auseinandergesetzt, zeichnen sich die Gräber dieser Periode hauptsächlich dadurch aus, dass der mehr oder weniger bedeutende Grab Bügel aus kleinen, wie man sieht, künstlich zerschlagenen Felsstücken aufgeschüttet ist. Der Wind vermochte hier nur bis zur halben Höhe die Zwischenräume der äusseren Steindecke mit Erde oder Staub zu füllen und nur dieser von Erde bedeckte Theil des Grabhügels konnte mit Gras bewachsen; dadurch erhielten die höheren Grabhügel dieser Periode ein eigenthümliches charakteristisches Aussehen. Der obere Theil des Grabhügels besteht aus kahlen Steinen und ragt wie ein felsiger Berggipfel aus dem den unteren Theil des Grabsteinhügels bildenden Rasenkranze hervor. Diese grossen Steinschüttgräber zeigten im allgemeinen äusserlich wenige Spuren von früherer Oeffnung, weil eine solche, wie wir später sehen werden, mit nicht geringen Schwierigkeitenwerbunden war, und gewiss das wenige Gold, das man in solchen Gräbern vorfand, nicht die Mühe des Oeffnens lohnte.

Oeffnungen von Grabfeldern dieser Periode habe ich an zwei Punkten vorgenommen: 1) in der Uimonschen Steppe, 2) an der Buchtarma., unweit von der Mündung des Flusses Berel.

Nicht weit vom Dorfe Katanda, welches am linken Ufer des Flusses Obere Katanda liegt, befinden sich vier recht be-