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0172 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 172 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Fetzen waren unversehrt geblieben. Zwischen den Haaren des Pelzes hatten sich einzelne Stücke einer Hose erhalten. Dieselbe war aus einem ziemlich groben Handgespinnst gefertigt, in ihrer Structur offenbar dem aus Kameelgarn gewebten 0rmök der Kirgisen ähnlich. Ganz unversehrt hatte sich der untere Rand eines Hosenbeines erhalten, er war so eng, dass man annehmen muss, diese Hose sei in engen Stiefeln getragen worden. An der einen unteren Seite war das Hosenbein aufgeschnitten und dieser Einschnitt sowohl wie auch der untere Rand selbst mit einer feinen Schnur benäht, deren Enden herabhingen und also wohl dazu dienten, den unteren Rand der Hose beim Knöchel zu befestigen. Die Schnur, mit der die Hose unten und in der Gürtelstelle eingefasst war, wie man aus einigen Stüсken deutlich ersehen konnte, geflochten und nicht gedreht. In einem anderen

Grabe fand sich ebendaselbst ein Filzstiefel oder Strumpf, dessen   i
aus ganz feinem Filz gearbeitete Sohle durch und durch gesteppt war. Der obere Theil des Schaftes, der ungefähr 11/2 bis 2 Spannen lang war, war etwa 1 Werschok breit. umgebogen. Ausser diesen Kleidungsstücken fanden sich bei zwei weiblichen Skeletten am Halse Spuren von schmalen, etwa 1 Werschok breiten Stehkragen aus recht feinem Zeuge, auf denen kleine runde und ovale Kupferrättchen reihenweise festgenäht. waren. Diese Kupferblättchen waren zum Theil von derselben Form und Grösse wie einige im grossen Grabe gefundene Goldblättchen.

Von Hüten oder anderen Kopfbedeckungen habe ich in keinem Grabe des Eisenzeitalters Spuren angetroffen. Dahingegen fand ich in einem Grabe an der Buchtarma eine aus einem Goldratte ausgeschnittene Figur eines Reiters, der anscheinend auf dem Kopfe eine spitze Mütze trug, die fast ebenso lang war wie die Hälfte des Oberkörpers. Auch einer der am Felsen am Jüs abgebildeten Reiter trug auf dem Kopfe eine spitze Mütze. Aehnlich schildern uns die Chinesen die Mützen der Hakas. Zu diesen Angaben stimmen auch die spitzen Mützen, welche drei der Reiter trugen, die auf dem vorerwähnten silbernen Gefässe, von dem uns Messerschmidt eine Zeichnung hinterlassen, abgebildet sind, nur sind diese Mützen viel kürzer als die Mütze des Felsenbildes. Hierbei will ich noch erwähnen, dass das Bein des oben erwähnten Reiters im Felsenbilde am Jüs von unten bis oben mit Querstreifen versehen ist; ich erkenne darin eine Nachbildung der Pelzstiefel, die aus den Fellstreifen