National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0187 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 187 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 153 —

ganze Reihe von Wachtposten errichtet. Diese haben ausserdem den Zweck, die sehr berüchtigten Türböt-Stämme in Ordnung zu halten, den Tribut, den die Dwojedaner dem chinesischen Kaiser zu zahlen haben, in Empfang zu nehmen und diese, die in ihren inneren Angelegenheiten unter chinesischen Gesetzen stehen, zu beaufsichtigen.

Die drei Hauptpiquets sind hier an den Flüssen Sök , Kâk und Jystyt (jüs-tyt = 100 Lärchenbäume). Jedes dieser drei Piquets hat einen mongolischen Offizier als Kommandanten und über alle steht der Mandschu-Beamte Ка, der am Sôk seinen Sitz hat und viermal jährlich die übrigen Posten revidiren muss. Ausserdem ist noch eine ganze Reihe kleiner Posten südlich an der Grenze aufgestellt, diese werden aber nur von niederen Beamten befehligt.

Das Piquet Sьk ist das stärkste, es sind hierselbst über 100 Soldaten stationirt. Die Soldaten sind sehr schlecht bewaffnet, die meisten führen nur 'Säbel und Bogen. Feuergewehre sind nur vier im Piquet Sоk vorhanden. Sie erhalten hier kein Pulver aus China, sondern kaufen dasselbe unter der Hand von russischen Kaufleuten. Der eine Offizier war naiv genug, mich um Pulver zu bitten, fügte aber, da er das Unpassende seiner Bitte selbst einsah, sogleich hinzu, dass der hier erwartete Pulvertransport aus dem Innerеn noch nicht eingetroffen, und dass das Pulver der Soldaten für sein Gewehr zu grob sei. Offiziere, wie auch Soldaten, werden auf 3 Jahre hierher kommandirt. Sie erhalten ihre Löhnung jährlich in zwei Raten und zwar nicht in Silber, sondern in Theesteinen, die hier ungefähr im Preise von 11/2 Rubel stehen.

Nachdem ich mich vorn Ка und Dsurgan gegen Mittag verabschiedet, ritten wir in Begleitung des Kaufmanns Giloff ab. Wir kehrten nicht auf demselben Wege zurück, sondern auf' einer kürzeren, das Grenzgebirge mehr westlich durchschneidenden Strasse. Zuerst durchritten wir den Sьk und blieben etwa 15 Werst auf chinesischem Gebiete. Während dieser ganzen Strecke sahen wir uns in geringer Entfernung von 4 bis 5 mongolischen Soldaten verfolgt, die uns nachgeschickt waren, um uns an einem weiteren Vordringen auf chinesischem Gebiete zu verhindern. Nach etwa dreistündigem Ritte langten wir bei einem aus Steinblöcken und Argali-Hörnern aufgestellten Grenzzeichen an. Bis hierher war der Weg fast ununterbrochen