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0203 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 203 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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welche die .Tölös mir als Abakanyng Bashy (Abakan-Quelle) bezeichneten.

Die Ufer des Sees sind fast überall mit Morästen bedeckt und werden von unzähligen Schwärmen von Ungeziefer belebt.

In das nördliche Ende des Sees ergiesst sich der Fluss Kumny, den wir nicht weit von der Mündung durchritten. Die Gegend um den See und am Tschöltschü muss reich an Wild sein, denn wir fanden hier an verschiedenen Stellen aus Baumzweigen und Rasen erbaute Jagdhütten, in denen die Jäger zur Winterzeit zu übernachten pflegen. Die Tölös erzählten mir, dass jenseits des Tschöltschü die Jagdgrenze der Sojonen sei, diese Hütten aber von den Tölös erbaut seien. Die Jagdgrenze würde aber hier in den Einöden nicht genau beachtet und die Sojonen besuchten oft auf ihren Jagdzügen den Tschöltschü, während die Jäger der Tölös auch oft bis zum Kara Кöl vordrängen.

Jenseits des Sees hörte der Wald auf und es breitete sich eine kahle, sumpfige Ebene vor unseren Augen aus. Von beiden Seiten niedrige Hügelwellen, deren Gipfel aber mit Schnee bedeckt waren. Der Kumny, dessen Laufe wir jetzt folgten, ist sehr breit und sein Bett steinig, er nimmt eine grosse Anzahl kleiner Nebenflüsse auf. Mehr stromaufwärts theilt er sich in zwei Flüsse, von denen der von Osten kommende Kara-su, der von Nordosten kommende aber Taschtй (der Steinige) genannt wird.

Wir folgten dem Laufe des Taschtn und je höher wir an demselben aufwärts ritten, desto weiter dehnte sich die vorher-erwähnte Ebene nach Nordosten hin aus. Der Boden ist hier meist mit Geröll und mit Moos bedeckt. An einigen Stellen fanden wir wohl 30 bis 40 Fuss hohe Hügel weissen Sandes, die so locker waren, dass die Pferde tief hineinsanken. Wie hier die Sandhügel entstanden, vermag ich mir nicht zu erklären. Bäume kommen hier in der Ebene nur ganz vereinzelt vor und auch dann sind es nur ganz verkrüppelte Cedern. Auf einem jener Sandhügel schlugen wir unser Nachtlager auf.

(Den 3. Juli). Wir setzten heute unseren Weg am rechten Ufer des Taschtй fort. Dieselbe öde Ebene mit den sie begleitenden schneebedeckten Hügelwellen. Nachdem wir den