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0233 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 233 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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ldrgisiscllen. Ein grosses Schaf wurde mir von den Mongolen auf 2 Theesteine geschätzt. Ich sah hier einige Schafe mit lang herabhängender Wolle. Man theilte mir mit, dass diese Schafe Schüttür seien, J. h. zum Opfer bestimmt (gerade wie bei den Altajern die Yjyk). Solche Schafe dürfen von Geburt an nicht geschoren werden.

Die hiesigen Chalcha scheinen sehr strenge Buddhisten zu sein. In den landen der Lama, ja sogar auch der älteren Leute, die nicht Lama sind, sieht man stets Rosenkränze, an denen sie die halbe Zeit unter Gebetmurmeln die Kugeln fortschieben. Oft habe ich aber auch gesehen, dass die Kügelchen des Rosenkranzes mechanisch fortgeschoben werden, während sich der so mit der Hand Betende in einem eifrigen Gespräche mit den Nachbarn befindet. Es ist nicht wunderbar, dass ein so ununterbrochenes Beten zuletzt zu einer vollkommenen Aeusserlichkeit wird.

(Den 18. Juni.) Erst um 11 Uhr verliessen wir heute die Station Boroburgasun. Der Weg wendet sich zuerst südwestlich tnid führt in- dieser Richtung über zwei kleine Bergrücken, die sich zu dem Wasser der Station hin herabsenken. Dann folgt eine kleine Ebene und ein dritter, bedeutenderer Bergrücken, der mit dem weiter nach Westen liegenden Berge Bonoburgasun-u-Chürün-Chairan in Verbindung steht und gleichsam als eine Vorlage dieser grösseren Bergmasse zu betrachten ist. Alle diese Bergrücken und die zwischen ihnen liegenden Thaler sind mit kurzem, aber dichtem Grase bewachsen. Die Bergzüge, die wir von hier aus erblicken, sehen wie sich hoch aufthürmende Hügelwellen aus und nur selten treten grössere Stein-und Felspartieen zu Tage. Nachdem wir die dritte Bergwelle überritten, sehen wir ein langes, schmales Thal vor uns, das sich in seiner Hauptrichtung nach Süden hinzieht, westlich wird es von den Fortsätzen der Chürün-Chairan begrenzt. Aus den östlichen Bergwellen fliesst das klare Wasser des Sossulan und Ago hervor, die in der östlichen Seite des Thales dahinströmen. Nur im nördlichen Theile des Thales sieht man in der Ferne eine Anzahl Jurten liegen. Am Ende des Thales öffnen sich die Berge weiter nach Westen, so dass der Fluss in einer Wendung nach Westen herabfliessen kann. Jetzt steigt der Weg an einem Bergriegel empor, der die östlichen und westlichen Gebirge