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0251 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 251 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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peten sollen jeden Morgen und Abend geblasen werden, wenn man die Lama zum Gebete ruft. Bitä schenkte dem Burchan ein rothes Tuch, ehe wir die Jurte verliessen. Als wir zu unserer Jurte zurückgekehrt waren, trafen wir daselbst einen Kirgisen, der soeben aus Kobdo angekommen war und den Dsandsiin im vorigen Jahre als Dolmetscher begleitet hatte, er war ein arger Prahler, den Bitä zuletzt einfach aus unserer Jurte hinauswarf. Wir erfuhren von ihm, dass der russische Consul sich augenblicklich in Kobdo aufhalte, den Namen des Consuls konnte er mir nicht nennen.

(Den 25. Juni). Der Weg führt am Flusse Schara Bulik entlang; etwa nach einer Werst wendet sich der Fluss nach Südosten, der Weg aber biegt zu den nerdlichen Uferbergen ab. Weite, ziemlich dicht mit Gras bewachsene Ebene, von niedrigen Bergen eingeschlossen. Wir reiten etwa 7 Werst, ohne die Richtung zu ändern, durch eine Bergpartie, die mir als Chara Ola bezeichnet wird. Die Bezeichnung entspricht dem Charakter der Berge, die in der That eine schwärzliche Färbung zeigen. Jetzt öffnet sich die kleine Thalebene eines nordöstlich fliessenden Flusses. Reiche Schafheerden, die, wie man mir erzählte, einem Chinesen gehören sollen. Der Fluss wurde mir Tondoussu genannt. Am Ufer dieses Flüsschens reiten wir in einem Bergeomplex, der den Namen Ulan Ola (rother Berg) führt. Er hat. in der That eine röthliche Färbung und besteht im südlichen Theile aus kahlen Granitbergen. Der nördliche Theil ist röthlicher und scheint nur zum Theil aus Granit zu bestehen. Der Weg wendet sich nach Südosten und verlässt den Fluss, welcher, wie man mir mittheilt, später im Sande versiegen soll. Zwischen den Granitplatten erheben wir uns allmählich zu dem Bergrücken, der den Namen Kötöl Daba führt. Nicht weit von diesem Bergrücken liegt weiter nach Norden ein kleiner See, der den Namen Buligi führt. Man sieht deutlich, dass hier die Berge nach Osten hin immer mehr abnehmen. Wir steigen nun in der Hauptrichtung nordöstlich zwischen kahlen Felsenriffen zum Flusse Tondo hinab; obgleich hier nur wenig Gras wächst, sehen wir doch eine Pferdeheerde weiden, diese gehört aber einem chinesischen Kaufmanne, dessen Zelt wir am Flusse antreffen. Er schickt uns einen Menschen entgegen und bittet uns, bei ihm abzusteigen. Wir werden äusserst freundlich empfangen