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0256 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 256 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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aus nicht reichen Eindruck, die Höfe waren nur sehr klein und die Thorwege nicht im besten Zustande, ebenso das Haus des Amban selbst. Der Jamun ist ein Dienstgebäude und seine Anlage durch die geringe Ausdehnung der Festung selbst bedingt. Es scheint aber, als wenn seit dem Ili-Aufstande auch die Beamten der Mongolei jetzt in ziemlich üblen Verhältnissen leben. Unser Gespräch berührte vielerlei Gegenstände, namentlich Verhältnisse der Mongolei wie auch des benachbarten Altai; besonders eingehend erkundigte sich der Amban nach unseren Rangklassen, und da er erfuhr, dass wir ebenfalls solche Generale seien wie er selbst, so beruhigte er sich. Der Consul hatte mich nämlich schon vorher darauf aufmerksam gemacht , um Himmelswillen nicht zu sagen, wir seien von geringerem Range als der chinesische Beamte, mit dem wir sprächen. Jede derartige Aeusserung führe zu den lästigsten Inconvenienzen, da der Chinese nur mit russischen Beamten gleichen Ranges verkehre. Nach etwa einer Stunde erhoben wir uns, um heimzugehen. Sogleich setzte der Amban seine Mütze auf und nun begann das Complimentiren wieder bei dem Austritt aus dem Hause, dann beim Peng-men. Der Amban geleitete uns zurück bis zum Da-tang. Neue Verneigungen beim 01-men. Dann stiegen wir zu Pferde und der Amban trat wieder in sein Haus. Hinter uns schloss sich der Da-men. Jetzt erst bestiegen unsere Kosaken ihre Pferde und nun ging es im feierlichen Zuge nach Hause. Leider regnete es sehr stark, so dass unser Heimritt lange nicht so feierlich war als unser Aufritt. An demselben Tage erkrankte ich am Fieber und musste sogar das Bett hüten.

Am folgenden Tage stattete Wan-Schu uns seinen Besuch ab. Wir empfingen ihn auf dem Hofe; er hielt sich ebenfalls eine Stunde bei uns auf und nahm beim Consul den Thee ein.

Nachmittags besuchte ich den Tempel beim Eingangsthore der Stadt. Von beiden Seiten führen Thore in den Tempelhof, in der Mitte liegt der Tempel selbst, der aus zwei parallelen Gebäuden besteht. Die Eingangsthür ist ausserhalb der Stadt, zu beiden Seiten derselben stehen Pferde aus Holz, von Menschen geführt, rechts ein weisses und links ein gelbes Pferd. Inwendig im Thorwege rechts und links befinden sich Steintafeln mit Gebeten in mongolischer und chinesischer Schrift. Zu beiden Seiten sind ferner Thürnischen, in der rechten gewahrt man eine Pauke, in der linken eine Glocke. Rechts und links vom Tempel