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0269 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 269 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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auch russische Theekannen. Die Türböt unterscheiden sich durch ihre Kleidung von den Chalcha. Ihre Mützen sind nach Art der altajischen mit einem breiten Schilde von schwarzem Lammfell besetzt, nur ist hier das Fell mit einem schmalen Streifen von Otterfell eingefasst, was ich bei den Altajern nirgends gesehen habe. Der Deckel der Mütze ist viereckig wie bei den polnischen Mützen und mit einem kleinen Knopfe und einer Goldschnur geschmückt. Diese Mützen tragen Manner wie auch Weiber. Die Lama tragen Mützen von fast derselben Form, nur sind die Fellschilde sehmäler und aus Fuchsfüssen genäht, und die Mützenknöpfe sind bei ihnen von gelber Farbe. Die Mânner tragen den mongolischen sehr ähnliche Röcke, die Weiber hingegen einen Тschägidäk, der dem altajischen sehr ähnlich ist. Bei den 1"јädchen hängt das Haar in ungeflochtenen Strähnen herab , während die Frauen zwei-, dreisträhnige Zöpfe tragen, die wie bei den mongolischen Frauen mit Sammetstreifen umwunden sind, am Ende sind goldene Schnüre und lange Troddeln befestigt. Anderen Schmuck habe ich bei den TürbötenFrauen nicht gesehen. Die Türböt., erzählt mir der Wirth, bewohnen alles Land zwischen der russischen Grenze und dem grossen Upsa-See. Es sei ein sehr zahlreiches Volk. Der westliche Thei1 dieses Volkes werde von einem Chan verwaltet, der am Fluse Kobdo seinen Sitz habe, er bestehe aus 12 Sumun. Der östliche Theil stehe unter dem Wan , der am Upsa -See wohne. Der Wan sowohl wie auch der Chan erhalten ihre Befehle direct vom Chebei Amban und Dsan-dsün. Die Türböt thun keine Heeresdienste, sondern bezahlen ihre Abgaben in Silber und Vieh; über den Betrag dieser Abgaben konnte mir unser Wirth nichts Näheres angeben, sie sollen aber sehr bedeutend sein. Eingesammelt werden die Abgaben von einem Beamten, der mir als Mäirän genannt wurde und dieser liefert sie dem Chan ab, welcher sie seinerseit nach Kobdo entsendet. Pferde brauchen die hiesigen Türböt nicht zu stellen, diese müssten die Chalcha der Ürtö beschaffen. Wenn aber der Dsan-dsün oder ein anderer hoher Beamter reise und die Forderung an Pferden sehr hoch sei, so würden manchmal Hülfspferde von den Türböten requirirt. Dies soll aber nur sehr selten vorgekommen sein. Die Kaufleute versichern mich, dass die Türböten sich durch Reichthum auszeichnen; hier in den Jurten deutet Alles auf Wohlstand. Sie sollen sowohl Klein-