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0274 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 274 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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um das ihnen Nöthige einzukaufen. Der Kaufmann Ch. aber reiste selbst nie weiter als bis zur Katunja. Das schnelle Wachsen dieses Handels zog immer mehr Handeltreibende aus Biisk und Smeinogorsk zu den Weideplätzen der Kalmücken, und die Kaufleute begannen ihre Handelszüge bis zu dem sogenannten Rothen Berge am westlichen Ende der Tschujasteppe auszudehnen. Hier hielten sie sich stets so lange auf, bis die Dwojedaner ihre Waaren ausverkauft hatten. Manchmal erschienen zugleich mit den Mohammedanern auch mongolische Soldaten von den chinesischen Grenzpiquets. Einer der ältesten Biisker Kaufleute, der mir dies Alles selbst erzählte, hat die Fahrten selbst noch mitgemacht. Nach seinen Angaben wurden die Waaren beim Rothen Berge meist in wenigen Tagen ausverkauft, sie selbst aber sind im Laufe von 10 Jahren nie weiter als bis zum Rothen Berge gegangen. Zu jener Zeit waren die -Dwojedaner an der Tschuja die Vermittler zwischen den russischen Kaufleuten und den Mongolen. Sie tauschten die russischen Waaren gegen Vieh und Murmelthierfelle ein und verkauften sie in den mongolischen Aulen , ja sie brachten sie sogar bis zur Stadt Kobdo. Durch diesen Handel sind die Dwojedaner reich geworden; die mongolischen Soldaten aber lebten bei ihnen häufig als Arbeiter und waren sehr arm. Vor etwa 45 Jahren fingen die Russen an, bis zur Tschujasteppe vorzudringen und bauten sich in der Folge sogar daselbst kleine Häuser zu Waarenniederlagen an einem Orte, der Koschagatsch hiess (mongolisch Choschamodun), etwa 15 Werst abwärts von der Stelle, wo die Tschuja sich aus den Flüssen Jüstyt, Sailûkäm, Kök-örü und Kysyl-tschin bildet. Dies ist ein sumpfiger, mit dichtem Walde bedeckter Platz. Diese пütten wurden gerade an der Stelle erbaut, wo der Tsaganburgasun von links in die Tschuja mündet und von rechts der Tobyschyk. Das dichte, grüne Gras giebt hier ein vortreffliches Futter für die daselbst gekauften Heerden, nur ist der Ort wegen seiner Feuchtigkeit ungesund und ausserdem reich an allerlei schädlichen Insekten.

Seit altersher war an den Quellen der Katunja ein für das Dsungaren - Volk heiliger Ort , zu ihm wallfahrteten seit Menschengedenken am 2. Tage des 6. Monats die Türböten, um daselbst zu beten und bei einem bestimmten Baume, welcher den Namen Bai-agatsch (der reiche Baum) führt, Opfer zu bringen. Es scheint eine Ceder zu sein , die sich durch ihre Grösse