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0292 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 292 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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setzen. Diese beiden Sorten Thee werden ganz allein für die Mongolen hier eingeführt, die den Thee als tägliches Nahrungsmittel verwenden.

Die dritte Sorte Thee, die hier eingeführt wird, heisst Tschin-lan-tscha (tatariscli At-bas-tschai). Dieser Thee ist seiner Qualität nach besser als der Ziegelthee, er ist aber nicht so fest geschlagen. Er wird in grossen Cylindern im Gewichte von 2 Pud 10 Pfund (90 Pfund) verkauft. Da. dieser Thee zarter ist als der Ziegelthee, so kann man ihn nicht in kalten und feuchten Orten halten, dort zerkrümelt er und verdirbt. Aus dieser Ursache ist er für die in Jurten lebenden Mongolen nicht brauchbar, da man ihn dort nicht v-or den Einflüssen der Witterung schützen kann. Er wird daher nur von den in der Mongolei in Häusern lebenden Chinesen der Mandschu verbraucht und deshalb in kleineren Quantitäten eingeführt. Früher war der Tschin-lan-tscha hier sehr theuer und ist nur in den letzten Jahren im Preise gefallen. Im Jahre 1868 kostete hier der Cylinder 24 Rubel (12 Unzen), im Jahre 1869 kostete er nur 9 Unzen (18 Rubel), im Jahre 1870 nur 7 — 8 Unzen (14 bis 16 Rubel. Anderer Thee wird hier aus China nicht eingeführt. Im Jahre 1869 und 1870 sind von den Chinesen als Probe einige Kasten Bai - choa - tscha, d. h. Baichovy oder schwarzer Thee, nach Kobdo eingeführt worden. Von hier aus sind diese den Kaufleuten verkauft worden, die sich bei den Piquets aufhalten. Die Biisker Kaufleute sagten mir, dieser Thee sei von zweierlei Güte gewesen. Die bessere Sorte in Packeten zu 60 Pfund und die geringere Sorte zu 80 Pfund. Das Pfund dieses Thees sei ihnen hier nicht höher als 50 Kopeken zu stehen gekommen, in Biisk sei er zu 1 Rubel 40 Kopeken verkauft worden, und die bessere Sorte hätte dem Publikum ausnehmend gefallen. Die Biisker Kaufleute würden sehr froh sein, wenn die chinesischen Kaufleute mehr von diesem Thee herführen würden, denn man könnte ihn in den östlichen Gouvernements und in Westsibirien billiger verkaufen als den Kantoner Thee. Der chinesische Kaufmann, der den Thee in Kobdo eingeführt hatte, sagte mir, er habe bei diesem Verkaufe einen grossen Verlust erlitten, er könne künftig den Thee nicht für diesen Preis liefern. Er müsse die Waaren um den halben Preis erlangen und auch dann könne er nur eine sehr kleine Quantität aus Ulassutai nicht niedriger als 75 Kop. das Pfund einführen.