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0295 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 295 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Pfund), feines Weizenmehl 10 San (20 Rubel) das Cho. Dieser hohe Preis des Mehles bedingt auch den höhen Preis des Ge Bügels, ein Ei kostet daher in Kobdo 10 Kopeken, ein Huhn 2 Rubel. Reis wird hier nur in sehr kleinen Quantitäten eingeführt und ist sehr theuer, im Sommer 18 7 0 war in Kobdo kein Reis aufzutreiben.

Silber ist in der westlichen Mongolei nur in sehr geringer Menge vorhanden und wird nur von der Krone zur Bezahlung der Gehälter verwendet, durch die Beamten und Soldaten kommt es natürlich auch in den Handel. Die Kaufleute kaufen es auf, so dass zu ,gewissen Zeiten selbst in der Stadt Kobdo durchaus kein Silber zu finden ist.

Ausser den Laden sind in Kobdo noch eine Anzahl von Werkstätten chinesischer Handwerker, die viele für die Stadtbewohner und Mongolen nöthige Sachen hierselbst verfertigen : Tischler, Maler, Schneider, Schuhmacher, Schmiede, Silberarbeiter und Kupferschmiede.

Die chinesischen Arbeiter in Kobdo bilden Genossenschaften, die in einer Werkstatt gemeinschaftlich arbeiten. Einige dieser Werkstätten habe ich besucht, z. В. eine Tischlerwerkstatt. In ihr arbeiten 8 Arbeiter, drei von diesen wohnen an der Quelle des Bujantu, wo Wald wächst, und fertigen dort Bretter von 4 Arschin Länge, 3 Werschok Breite und 11 j 2 Werschok Dicke. Diese Bretter werden in Kobdo zu 4 Tschan (80 Kopeken) verkauft. Die iibrigen 5 Arbeiter arbeiten in der Werkstatt in Kobdo und verfertigen daselbst Möbel, Kästen, Fässer, hölzerne Theekannen und kleine Opferschränke f'ür die Mongolen. Ein kleiner Kasten kostet 7-8 Tschan (1 R. 40 K. bis 1 R. 60 K); Fässer von 7 Tschan bis 1 Unze und 5 Tschan (1-3 Rubel). Die Maler und Anstreicher beschäftigen sich mit dem Anstreichen und Lackiren der Möbel und Opferschränke; die Schneider und Schuhmacher arbeiten nur für die Stadt, während die Silberarbeiter und Kupferschmiede nur für die Mongolen arbeiten. Der Silberarbeiter, den ich besuchte, ist sehr geschickt , er verkauft alle seine Arbeiten nach Gewicht und berechnet 4000 des Metallwerthes für seine Arbeit. Die Schmiede beschlagen Fässer, Theekannen, bessern zerbrochene Eisenwaaren aus und machen Hufeisen. Die Kürschner nähen hier Schafpelze in einer grossen Zahl. Вei unserer Ankunft in Kobdo trafen wir wohl 50 Arbeiter, welche am Bujantu die Schaffelle wuschen.

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