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0296 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 296 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Ein gutes ungegerbtes Schaffell kostet bis 25 Kopeken, ein gegerbtes 1 Rubel 30 Kopeken.

Ausser den Kaufleuten und Handwerkern lebt noch eine

Anzahl von Gärtnern in Kobdo, welche Kohl, Rüben, Radieschen, ein wenig Mohn und Tabak, Hafer, Weizen und Gerste säen, natürlich nur für die Stadtbewohner. Aus dem Mohn wird auch hier gleich an Ort und Stelle Opium bereitet. Der hiesige Tabak ist eine niedrige Sorte und wird nur in der Stadt verkauft. Derjenige für die Mongolen wird aus dem Osten eingeführt und zwar in fertigen Packeten zu einem Pfund. Dieser Tabak ist von gelber Farbe, schwach und wird von den Mongolen hoch geschätzt und „rother Tabak" genannt, zum Unterschiede vom russischen, den sie als „grünen Tabak" bezeichnen. Der russische Tabak wird hauptsächlich zur Herstellung des Schnupftabaks verwendet. Der Preis des chinesischen Tabaks in Kobdo ist das Pfund von 2 bis 3 Tschan (40 bis 60 Kopeken).

Gehen wir jetzt zu denjenigen Produkten des Landes über, die von der westlichen Mongolei nach China ausgeführt werden.

Der Hauptgegenstand der Ausfuhr von einem Volke, das

sich fast ausschliesslich mit Viehzucht beschäftigt, ist natürlich Vieh. Obgleich alle Nomadenvölker Hochasiens durchschnittlich dasselbe Vieh halten, so hat die Bodenbeschaffenheit der verschiedenen Gegenden doch das Halten verschiedenen Viehes veranlasst. So haben sich denn bei jedem Volke verschiedene, ihm eigenthiimliche Racen entwickelt und fortgepflanzt. Im eigentlichen Altai, wo meist saftiges grünes Gras wächst, ist das Vieh stärker und von grösserem Wuchse, besonders Pferde und Rindvieh. Wegen der Feuchtigkeit können aber im Altai keine Kameele gehalten werden. Aehnlich wie dort ist der Viehstand

der inneren Kirgisensteppe am rechten Ufer des Irtisch; hingegen in dem südlichen Theile der Kirgisensteppe und in der Mongolei ist der Boden steinig, das Gras spärlich und niedrig, dafiir aber duftig und sehr kräftig. Dort gedeihen besser Каmeele und Kleinvieh, d. h. Schafe und Ziegen. Aus diesem Grunde ziehen die Mongolen auch hauptsächlich Kleinvieh auf. Der für die Viehzucht geeignetste Landstrich ist die obere Tschuja und hauptsächlich die Tschujâ- und Кurai-Steppe, wo 'Kan-ieele und Kleinvieh ganz vortrefflich gedeihen, während in