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0298 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 298 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Von Kameelen halten die Mongolen nur das zweihöckerige, das von hohem und starkem Körperbaue ist. Es ist an Kalte gewöhnt und findet hier in der westlichen Mongolensteppe treffliche Nahrung. Die Mongolen des Kobdoer Kreises halten nicht viel Kameele, selten besitzt ein Eigenthümer mehr als 50 Stück. Sie dienen natürlich als Lastthiere. Man bindet auf ein Kameel nicht mehr als 8 bis 12 Pud Waare. Mit einer solchen Last kann ein Kameel, wenn der Weg nicht lang ist, bis 50 Werst an einem Tage zurücklegen. Der Preis eines ausgewachsenen Kameels beträgt bis 50 Theesteine, sie werden aber nur selten verkauft, da die meisten Мongolen nur die zu ihrem Gebrauche nothwendigen Kameele halten. Das Kameelhaar wird nur sehr wenig gesammelt und dann zu Stricken verarbeitet. Die Chinesen kaufen das Kameelhaar nicht.

Obgleich das Rindvieh durchaus nicht den Hauptgegenstand der chinesischen Viehzucht bildet, wird es dennoch in bedeutenden Mengen gehalten. Im Jahre 1870 trafen wir nur sehr wenige Rinderheerden, da, wie man mich versicherte, die Rinderpest im Jahre 1869 gewiss bis 90 Proc. des gesammten Rindviehes hinweggerafft hatte. Das Aeussere des mongolischen Rindviehes ist folgendes : grosser Kopf, das Flotzmaul und die Stirn breit, die Hörner dick, nach oben lang und ein wenig nach vorn gerichtet. Der Hals ist breit und stark und die Wamme ziemlich bedeutend. Die Höhe des Buges ist nicht sehr gross, der Brustkasten gewölbt, der Rücken gerade oder auch etwas eingesenkt, das Kreuz gerade und der Schwanz hoch angesetzt. Die Euter sind ziemlich gross und behaart; der Milchspiegel ist gut. Die Beine sind stämmig und von verhältnismässiger Länge, wie auch' die Länge des Thieres im rechten Verhältnisse zur Höhе steht. Die Klauen sind steil. Es ist viel grösser als das altajische Rind und hat mehr Masse. Sein Aussehen ist ein stattliches, meist ist sein Haar roth gefärbt. Das Rind wird von den Mongolen auch zum Reiten und Lasttragen gebraucht.

Ausser dem gewöhnlichen Rindvieh halten die Mongolen noch vielfach den tibetanischen Yak, der mongolisch Sarlyk genannt wird. Es scheint eine Spielart des Bos gruniens zu sein, die vielleicht durch theilweise Vermischung mit anderem Rindvieh entstanden ist. Ich gebe hier eine Beschreibung des Sаrlyk nach meinem Begleiter Kalning : Der Kopf des Sarly k ist klein, kurz und schmal, die Nasenlöcher, das Flotzmaul sehr