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0303 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 303 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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die zahlreichen Sojonen, Türböten, Kirgisen und die Bewohner des Kreises von Buluntogoi,- die jetzt alle dem russischen Handel vollkommen geöffnet sind.

Unwillkürlich drängt sich uns nun die Frage auf, welche Rolle kann der russische Handel in der Mongolei einnehmen? Ist es für denselben vortheilhafter, in direkte Beziehungen zu den Chinesen zu treten oder ist für uns der Handel mit den Mongolen wünschenswerther, und zuletzt.: welche Vortheile kann Russland aus diesem Handel ziehen?

Dass in der westlichen Mongolei ein Bedürfnis nach russischen Waaren vorhanden ist, daps beweist schon ganz allein die hohe Stufe der Entwickelung, die der Handel an der Tschuja trotz aller Hindernisse der Grenzsperre erreicht hat und davon kann sich jeder die Mongolei Bereisende in den ersten Tagen seines Aufenthaltes überzeugen. In jeder Station hört man die stehende Frage : „Habt Ihr Waaren ? und wann kommen die Kaufleute?" Von allen Seiten bringt man sogleich nach unserer Ankunft Schaffelle, Lammfelle, Riemen, Stricke, Murmelthierfelle und versucht zu feilschen, so dass der nicht als Kaufmann Reisende sich nur mit Mühe der Kauflustigen erwehren kann.

Der weite Weg, den alle chinesischen Waaren geführt werden müssen, ehe sie in die westliche Mongolei gelangen, erklärt vollkommen den hohen Preis derselben und giebt uns die feste Zuversicht, dass die Chinesen nicht im Stande sind, hier mit den russischen Kaufleuten zu konkurirren, ausgenommen im Theehandel. Daher würde das erste Bemühen unserer Kaufleute sein, ihre Waaren zu einem so billig wie möglichen Preise zu verkaufen, um dadurch die chinesische Einfuhr unmöglich zu machen. Der Begehr nach russischem Juchtenleder ist so bedeutend, dass die chinesischen Kaufleute schon im Jahre 1877 zum Piquet Sôk gingen, urn russisches Juchtenleder in grösseren lassen zu kaufen. Wenn in Westsibirien mehr Gerbereien und Lederfabriken eingerichtet würden und ausserdem die Bearbeitung rationeller betrieben würde, so wäre es, wie mich die Kaufleute versicherten, leicht möglich, den Absatz von Leder in der Mongolei um das Zehnfache zu vergrössern. Es wäre aber, wie gesagt, im Interesse der Russen, den Preis herabzusetzen, um jede Vermittelung der Chinesen zurückzudrängen. Dabei macht Herr Potanin noch auf den Umstand aufmerksam, dass ein grosser Theil longolenstiefel aus Kuigatschin in die westliche Mongo-