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0328 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 328 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Korgos passiren müssten. Er theilte mir nachher die Gründe seiner Forderung mit. Es sei immer gefährlich, die grosse Strasse zu verlassen und besonders in der Nähe einer Stadt wie Korgos, ausserdem sei es ein grosser Umweg. Der Solone dieses Piquets war viel freundlicher als die früheren Convoi-So1daten. Tutai, den ich darüber befragte, meinte, dass man vor mir Respect bekommen habe, nachdem ich den Boschko abgetrumpft hätte. Der hiesige Soldat hätte ihn schon gefragt, ob ich ein Amban (General) sei, und er habe dies bestätigt. Da sich unser alter Convoi - Soldat auch freundlich gezeigt hatte, hiess ich ihn mit meinen Leuten zu Abend essen und gab ihm ein kleines Geschenk, wofür er sich unter vielen Verneigungen bedankte.

(Den 26. Juli.) Etwa 6 Uhr Morgens verliessen wir das Piquet und durchritten das Korgosthal, das nur wenige Fadenunter dem Niveau der Steppe liegt; es ist sehr breit, da der Fluss sich wohl in zehn Arme theilt, die aber alle sehr seicht sind. Das ganze Flussbett ist mit kleinen und grossen Steinen bedeckt. Im Friihjahr soll das ganze Thal mit Wasser angefüllt sein und dann der Passage Schwiеrigkeiten bereiten. Etwa nach 5 Werst erreichten wir die Stadt Korgos; der Reisende bemerkt kaum, dass er das Stаdtgebiet betritt. Zuerst gewahrt man dichte Aecker nd zwischen diesen einzelne mit Lehmmauern umgebene Gehöfte, Wäldchen, Gärten und Fruchtbäume; dann sieht man auf dem Wege Arbeiter, Fussgänger und reitet allmählich in eine von ziemlich hohen Lehmmauern begrenzte Strasse, auf der auch noch ein sehr geringer Verkehr bemerkbar ist. Plötzlich macht die letztere eine Biegung und wir erblicken hohe Bäume; nachdem wir nun durch eine schmale Gasse etwa noch fünfzig Schritte geritten, sehen wir wie mit einem Zauberschlage sich die ganze Scеnerie verändern. Wir befinden uns plötzlich auf einer ziemlich breiten Marktstrasse, auf der sich ein dichter Menschenknäuel bewegt; zu beiden Seiten eine dichte Reihe von offenen Läden und Werkstätten. Schuster und Schneider, Schmiede und Tischler, alle arbeiten fast auf offener Strasse, dazwischen sind allerlei Läden mit Esswaaren, Gefässen und Holzwaaren; überall grosse Aushängeschilder mit mächtigen chinesischen Inschriften. Dazwischen Speisehäuser, die durch als Schild ausli~ingende riesige Fische schon von Weitem kenntlich sind. In