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0358 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 358 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Verbannten aus dem eigentlichen China. Durch diese Uebersiedelungen erhielt das ganz verödete Ili-Thai im Verlaufe weniger Jahre eine ziemlich starke Bevölkerung, die eben, weil sie aus so verschiedenen Elementen bestand, ein Bollwerk der Mandschu-Herrschaft im Westen wurde.

Seitdem sich die Kirgisen der grossen Horde und die schwarzen Kirgisen (Burut) nördlich vom Issyk-köl und am Karkara den Russen unterworfen, Letztere aber grössere Kesakenansiedelungen am oberen Ili gegründet hatten, erstreckte sich nach dem Pekinger Tractat die chinesische Herrschaft am Ili nur bis zur Mündung des Borochudsir. Die Grenze ist nicht genau bestimmt, da vom Borochudsir westlich bis zum Schilik zu beiden Seiten des Ili grosse Sandflächen liegen und die Ufer dieses Flusses hier nur wenigen Kirgisen-Aulen ein Winterasyl gewähren können. Im Jahre 1862 war eine Kommission mit der Grenzregulirung zwischen Russland und China beschäftigt. Der dicht bevölkerte Theil des chinesischen Ili-Thales erstreckte sich vorn Flusse Türgän östlich bis zum Flusse Kasch, einem rechten Nebenflusse des Ili, über eine Strecke von etwa 20 bis 25 Meilen. Weiter aufwärts am Ili waren Ansiedelungen von Ackerbauern unmöglich, da hier die Gebirge bis dicht an den Ili treten, westlich vom Kasch hingegen ist das Ili-Thal 4 bis 7 Meilen breit.

Bodenbeschaffenheit und Klima.

Die Bodenbeschaffenheit der hier bezeichneten Strecke des Iii -Thales ist für den Ackerbau sehr günstig. Mit Ausnahme weniger Sandstrecken dicht am Ufer des Ili sind das Hauptthal dieses Flusses und die Thalrinnen der zahlreichen Nebenflüsse meist mit einem fetten, trockenen Lehmboden bedeckt, der bei rationeller, künstlicher Bewässerung ohne viel Dung einen reichen Ernteertrag liefert, aber eben nur bei gehöriger Bewässerung, denn ohne dieselbe kann bei der Trockenheit des Klimas absolut Nichts gedeihen. In den Sommermоna.ten gehört Regen hier zu deii grössten Seltenheiten, und ein noch so starker Regen verschwindet bei der Trockenheit des Bodens und der grossen Hitze nach wenigen Stunden, ohne auch nur die geringste Spur zurückzulassen; bier kann eben nur eine künstliche Bewässerung die gewünschten Erfolge erzielen, denn Gegenden, deren Lage eine solche unmöglich macht, liegen, wie ich selbst