National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0367 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 367 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 331 —

nie bis zum Ili-Thale hinab, sondern wohnen jenseits der südlichen Grenzgebirge in der Nachbarschaft der Kalmücken am Tekes; nur ein ganz geringer Theil des Stammes Bugu hat sich bis jetzt den Russen nicht unterworfen. Die chinesische Regierung betrachtet noch den ganzen Stamm Bugu als seine Unterthanen und erhebt noch von ihm Abgaben.

Gehen wir jetzt zu den angesiedelten, ackerbautreibenden Stämmen des Ili - Thales über, so sehen wir in allen Städten und an den verschiedensten Punkten des Ili-Thales angesiedelte tatarische Ackerbauer, die sich Arlik (Einheimische) nennen, aber von allen anderen Nachbaren mit dem mongolischen Namen Tarantschi genannt werden, d. h. Ackerbauer. Ich habe schon erwähnt, dass zur Zeit der kalmückischen Kane tatarische Kriegsgefangene aus Kaschgar im Iii -Thale angesiedelt wurden. Als nun die Chinesen das Ili-Thal eroberten, folgten sie dem Beispiele der Kalmücken und gründeten am Ili zahlreiche Ansiedelungen von Tataren des Sechsstädtegebietes. Im Ganzen wurden aus den Städten Kaschgar, Jarkänd, Chotan, Turfan, Aksu und Usch 6000 Tataren-Familien zum Ili übergesiedelt. Jetzt ist die Zahl dieser Familien auf 8000 angewachsen. Die Uebersiedelung dieser Tataren hatte einen doppelten Grund: erstens wollte man die gefährlichsten Individuen aus jenen tatarischen Provinzen entfernen und dadurch ihren Widerstand brechen, andererseits sollten die neuen Ansiedler den Feldbau im Ili-Thale einrichten und als jährliche Abgabe die für die Armee nöthigen Getreidevorräthe, deren Herschaffung aus China grosse Unkosten verursacht hätte, liefern. Jeder dieser Ackerbauer-Familien wurden 12 Desjätinen angewiesen, und hatte das Oberhaupt der Familie für diesen Landbesitz jährlich 32 Cho (chinesische Centner) Getreide und zwar je 8 Cho Weizen, Gerste, Roggen und Hirse in die Kronsmagazine zu liefern.

Bei den jetzigen Getreidepreisen beträgt diese Naturalabgabe etwa 8-10 Sär - Jarmak oder 8-9 Rubel Silber, was bei dem hohen Geldwerthe im Ili-Thale bei uns ungefähr das Doppelte ausmachen würde.

Die 6000 Familien wurden in folgenden Orten im Ili-Thale angesiedelt:

1. Am rechten Ili-Ufer.

  1. jenseits des Kasch . . . . 500 Familien

  2. am Canal An Östäng . . . 600   „