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0383 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 383 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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ihrer Ankunft hierselbst sehr reiche Ländereien angewiesen, den letzteren zwischen den Flüssen Türgän und Korgos (am rechten Ili-Ufer), den ersteren am linken Ili-Ufer, gegenüber dem tatarischen Kuldsha. Die verliehenen Landstriche wurden den Militärkolonisten ohne jegliche Abgabe überlassen, dafür aber gehörten alle waffenfähigen Manner zur Armee und mussten zu Kriegszeiten alle in den activen Dienst eintreter. Alle diese Kolonisten waren in 14 Banner, Surnul, eingetheilt, von denen sechs Sumul aus Solonen und acht Sumul aus Schibä bestanden. In diesem Jahrhundert hat man noch aus überzähligen Mannschaften der Schibä zwei neue Sumul gebildet und sie den Solonen zugezählt, so dass jetzt acht Sumul Schibä und acht Sumul Solonen bestehen. Jedem dieser Sumul sind für 500 Familien Aecker angewiesen, so dass man alle daurischen Familien etwa auf 8000 schätzen kann , also ebensoviel wie Tarantschi Familien; da jeder Familie ein bedeutendes Areal angewiesen ist, so kann man etwa drei waffenfähige Männer auf jedes Familien-Areal rechnen, so dass nach den Angaben meines Berichterstatters für den Fall eines Krieges die daurischen Kolonieen 20-25000 Mann stellen können. Meiner Meinung nach ist die Ziffer viel zu hoch gegriffen, da man aus einem Volke wohl nie mehr als den dritten Theil der Mannschaft ausheben kann, so dass das Heer, das die Militärkolonieen stellen, wohl kaum mehr als 10 000 Mann betragen wird. Die Dienstpflicht. der Schibä und Solonen beginnt mit dem neunzehnten Jahre; von dieser Zeit an betreibe4l sie alle militärischen Uebungen unter Führung ihrer eigenen Offiziere in jeder Ansiedlung. In Friedenszeiten sind von ihnen kaum 1000 Mann im activen Dienst und diese werden der Reihe nach von jeder Ansiedlung ausgehoben. Diejenigen Soldaten, welche in die südlichen Theile der Provinz geschickt werden, haben dort zwei Jahre zu dienen, diejenigen aber, welche den Postendienst auf den Grenzwachen im Ili-Thai versehen, haben nur einen Monat Dienstzeit. Da aber nicht jeder Dienstpflichtige selbst zu erscheinen braucht, sondern auch einen Stellvertreter schicken kann, so besteht die Friedensarmee meist aus gemietheten Stellvertretern, die Besatzung der Piquets aber aus Schwächlingen und Greisen, die nicht zur Feldarbeit fähig sind, oder aus lüderlichem, abgerissenem Gesindel, dessen Anblick dem Durchreisenden Mitleid und Abscheu erregt. Die Krone nämlich hat der schlechten Finanzverhältnisse halber längst. aufgehört, die