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0394 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 394 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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vorigen Jahrhundert bei den Chinesen und Dungenen nicht vorgenommen worden.

Die im Ili-Thale wohnenden Dungenen, Chinesen und Chambing unterscheiden sich weder in der Kleidung noch in der Lebensweise von den Bewohnern des eigentlichen China. Daher halte ich es für überflüssig, die sehr unvollkommenen Nachrichten, die ich über dieselben eingezogen habe, hier mitzutheilen.

Die ТsclшΡтр in sind derjenige Volksstamm des Ili-Thales, der von allen übrigen gleichmässig verachtet und gehasst wird.

Die Тschämpän scheinen .verbannte Verbrecher aus dem südlichen China (den Provinzen Guän-dung, Dschung-nän und Schinän) zu sein, die hierher in das entfernte Ili-Thal geschickt werden und die, ersten drei Jahre der Krone Dienste zu leisten haben. Alljährlich langen 100 Тschämpän hier an und werden

zu den schwersten Arbeiten verwendet. Sie müssen hauptsäch-

lich in den Eisen-, Kupfer- und Silbergruben arbeiten und ausserdem bei den hohen Beamten die niedrigsten Dienstleistungen verrichten. Sie scheinen also ungefähr den sibirischen Zwangsbergarbeitern zu entsprechen. Nach Ablauf der dreijährigen Dienstzeit können sie frei im Ili-Thale wohnen, stehen aber dennoch unter einer eigenen Verwaltung und müssen in Kriegszeiten als Fusstruppen in der Armee dienen und zwar alle ohne Ausnahme, so lange sie noch Waffen zu tragen im Stande sind.

Die frei ira Ili-Thale wohnenden Тschämpän, über deren

Zahl ich keine Angabe zu machen vermag, leben theils auf dem Lande als Knechte, Fischer, Fuhrleute, theils in den Städten als Arbeiter, Lastträger, Händler und theils als Diebe, Gauner, Kuppler und Spieler von Profession. hch führe diese letzteren Beschäftigungen als Gewerbe auf, weil sie zur Ausführung derselben, wie man mich selbst vielfach versicherte, ausdrückliche Concessionen in gewissen Bezirken von Seiten der Mandschu -Beamten erhielten und dafür eine Abgabe zu zahlen hätten. Von den ackerbautreibenden Тschämpän sollen sich etwa 5000 Mann dicht an den Ufern des Ili mit der Opiumgewinnung beschäftigen. Diese zahlen für den chinesischen Morgen (Mo) etwa 40 Kopeken. Manche von ihnen sollen bis

100 Morgen mit Mohn bebauen und bei dem grossen Opium-verbrauche der Provinz soll diese Opiumgewinnung, eine der vortheilhaftesten Unternehmungen sein. Viele Opiumbauer haben