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0400 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 400 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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362 —

wird ihnen durch einen Jassaul verkündigt, dass der Dsan-dsün zur Audienz bereit sei.

Zuerst treten nun beim Dsan-dsün die hohen mandschurischen Militär-Beamten, die Darin und Galdai, ein. Nachdem sie die pflichtschuldige Verbeugung gemacht, fordert der Dsan-dsün sie auf, sich zu setzen und bespricht mit ihnen die nöthigen Geschäfte. Darauf treten die niederen Mandschu-Offiziere ein, die nach denselben Ceremonieen Platz nehmen. Nach Beendigung der Geschäfte verlassen Alle den Empfangssaal; hierauf werden die Ambane der Schibä, Solonen und Kalmücken vorgelassen. Die kommandirenden Mandschu-Beamten setzen sich, die Offiziere der Militär-Colonisten stellen sich direkt hinter dieselben nach dreimaligem Kniebeugen. Nachdem diese entlassen, treten die Daloja der beiden Gerichtshöfe ein, denen der Dsan-dsiin bis zur Thar entgegengeht; zuletzt empfängt er die Beamten der Tataren, den Hekim und den Schaga; diese werfen sich auf die Erde nieder und stehen nicht eher auf, als bis der Dsandsan sie dazu auffordert.

Nach beendigter Audienz begeben sich alle Beamten in genau derselben Reihenfolge zum Chebei Amban. Wenn auch hier die Audienzen beendigt sind, verfügt sich der Chebei Am-ban zum Dsan-dsün, der ihm bis zur Тhar entgegenkommt und ihn zum Sitzen nöthigt; nach vielen Compliinenten setzt sich nun zuerst der Dsan-dsün und dann der Chebei Amban. Nach beendigter Audienz begleitet der Dsan-dsün den Chebei Amban bis zu seinem Pferde; hierauf macht der Erstere dem Letzteren seinen Gegenbesuch; dieser empfängt jenen bei dem Thorwege, ist ihm beim Absteigen behilflich und geleitet ihn beim Weggehen wieder bis zur Strasse.

Ausser an diesen bestimmten Audienztagen empfängt der Dsan-dsün die Beamten nur bei sehr wichtigen und dringenden Geschäften.

Alle Befehle, die vom Sunda oder vom Kaiser aus Peking eintreffen, werden mit grossen Ceremonieen empfацgen. Der Dsan-dsün selbst reitet dem kaiserlichen Boten bis vor die Stadt entgegen, hierauf reitet er hinter dem Boten her bis zu seinem Palaste. Hier angelangt, wird der Bote in den grossen Empfangssaal geführt, in dem ein rother Teppich ausgebreitet ist, und nimmt auf diesem Platz. Nunmehr nimmt der Dsan-dsiin das Papier in Empfang, iibergiebt es einem hohen Beamten und