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0412 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 412 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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rücken des Katu; diese Ebene wird im Süden von dem nicht bedeutenden Berglande begrenzt, durch das mehrere Flüsse, wie der Kök Täräk und Kuibun , in breiten , flachen Thälern zu der zweiten Terrasse der eigentlichen Thalebene des Ili führen. Nach etwa 25 Werst erreichen wir das Piquet Kuibun. Die Thalschlucht ist zuerst sehr enge und zwischen zackige Felsblöckе eingeengt. Dicht am Flusse selbst ist eine recht üppige Vegetation; nach Süden wird das Thal breiter und ist meist mit Steingeröll bedeckt. Viel Gesträuch am Flusse, rothe DschigdäSträucher, wilde Mandelsträucher, bunte Blumen am Flusse ; üppiger Graswuchs beim Piquet. Vom Kuibun aus wendet sich der Weg nach Osten, parallel mit dem Ili. Die Ausläufer des KuibunGebirges überschritten. Der Weg geht etwa 15 Werst über mehr oder weniger bedeutende Bergwellen; dann passirt man eine recht tiefe Schlucht. Merkwürdiger Anblick der Berg- wände : die salzhaltigen Lehmwände bestehen aus sehr verschiedenfarbigen Schichten in wunderlich geformten Kuppeln und Horizontalflächen, schichtenweise mit dichter Salzkruste йberzogen, die wie Schneestreifen an den Bergwänden weiss glänzen. Bis zur Thalebene des Flusses Türgän ist die Niederung meist mit Gerbil, Sand und Lehm bedeckt. Vegetation unbedeutend; an vielen Stellen dichtes Gestrüpp, viele SäksäülSträucher. Erst wenige Werst westlich vom Türgän hört das steinige Land auf, an seine Stelle tritt fetter, schöner Lehmboden und Graswuchs. Dicht am Ufer des Türgän liegt das russische Piquet Borochudsir, das aus mehreren langgestreckten einstöckigen Gebäuden besteht, in denen zwei Compagnieen Infanterie und ein halbes Hundert Kosaken stationirt sind. Die Häuser sind theils Kasernen, theils Magazine, theils Wohnungen für die Offiziere. Mir wurde vom Befehlshaber des Detacherents, dem Herrn Major P., freundlichst ein Quartier angewiesen. Dieser Herr versprach mir auch, mich in Allem zu unterstützen. In einem Halbkreise um das Piquet liegen zerstreut die Hauser von etwa 800 Flüchtlingen aus dem chinesischen Ili-Thale, die sich hier an der Grenze ihres früheren Gebietes niedergelassen haben.

Die Häuser der Flüchtlinge sind zum grössten Theile nothdürftig aufgerichtete Lehmhütten; auf den ersten Blick sieht. man, dass die Ansiedler durchaus nicht die Absicht haben, hier bleibende Wohnsitze zu gründen. Die Нйtten sind sehr klein,