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0420 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 420 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Solonen; er ist sehr alt und spricht undeutlich, so dass -die Arbeit nur langsam vorwärts geht.

(Den 9. Juni.) Heute wurde eine Streifpatrouille von 20 Kosaken in das frühere Gebiet der Solonen geschickt, der ich mich mit Freuden anschloss. Bitä war ganz glücklich, seine Hei-math wiederzusehen. Wir brachen früh morgens, gleich nach Sonnenaufgang, auf. Der Fluss Turgen (Borochudsir) war ganz seicht, da er sich in mehrere Arme theilt. Etwa 3 Werst jenseits des Flusses erreichten wir die Stadt Turgen, sie liegt auf einer Anhöhe und ist schon vom russischen Grenzposten aus zu sehen. Wir ritten mit einigen Kosaken näher an die Festung ' heran. Die Festungsmauer, die Turgen einschliesst, bildet ein Rechteck und ist mit Schiessscharten und Zacken versehen; rings um die Mauer ist ein recht tiefer Graben, der aber ganz ausgetrocknet war. Sehr vortheilhaft unterscheiden sich die Lehmbauten der Chinesen von den lodderigen Lehmbauten der Sarte.. Obgleich die Stadt Turgen schon seit 1866 verlassen ist, so zeigt die Mauer doch nirgends schadhafte Stellen, selbst die Schiessscharten sind noch scharfkantig. Rings um die Festung liegen einzelne Gehöfte , Häusermauern und Gartenanlagen mit Fruchtbäumen. Die Häuser sind, alle zerstört, weniger durch die Aufständischen als durch russische Soldaten und Schibä aus Borochudsir, die das Holz der Häuser zu ihren eigenen Bauten benutzten. Die Fruchtbäume wachsen ohne besonderen Schaden, trotzdem jetzt seit Jahren die künstliche Bewässerung unterblieb. Wir hielten uns hier nicht auf, da alle Anlagen vollkommen vernichtet sind. Oestlich von Turgen wird das Land wellig. Der Weg nähert sich mehr dem I1iUfer. Es beginnt hier eine dichte natürliche Bewaldung.: Karagatsch - Baume, rothe Dshigdä - Sträuclher , Saksaul , Weidengestrüpp und Pappeln. Der Weg ist ziemlich breit, schlängelt sich aber in Windungen zwischen den Bäumen dahin. An vielen Stellen sieht man Trümmer von Wagen, Knochen von Thieren liegen, ja mehrmals zeigten mir die Kosaken Menschenknochen und Schädel, die unter den Bäumen lagen. Tausende von Todten sollen in diesem Walde gelegen haben und verfault sein, da es Niemandem eingefallen ist, sie zu begraben. Die ziemlich dichte Bewaldung erstreckt sich bis zum Flusse Ösök, den die Schibä Kuitun nennen. Der Ösök ist auch hier sehr tief, ob-