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0431 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 431 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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in die Stelle des Da Lama eingerückt. Ausser dem Gehalte hätten die Lama sehr reiche Einnahmen gehabt, da man sie bei Beerdigungen, Krankheiten und frohen Begebenheiten habe rufen lassen, damit sie durch ihre Gebete den Segen sprächen und bei jeder solchen Gelegenheit seien sie gut bezahlt worden. So hätten die Lama viele Hunderte Jang (Unzen Silber) im Jahre eingenommen. Die Ceremonieen in den Tempeln seien vollkommen dieselben gewesen wie bei den Mongolen und sogar ausschliesslich in mongolischer und, tibetanischer Sprache abgehalten. Der Ugeri-da meint, er verstände nicht viel vom Buddhismus, dessen Einführung und Ausübung auf Befehl der Regierung geschehen sei. Die Aussprüche der erhabenen alten

i Bücher (der vier King) seien wichtiger und segensreicher als

!i   all das leere Formelwesen. Es scheint, als ob bei den Schibä
n sich noch Sрuren des alten Schamanismus erhalten hätten. Jeden-

falls wollen die Schibä durchaus keine Lama werden; die für . den Tempel nöthigen Kinder sind trotz des Gehaltes schwer

zusammenzubringen und es habe Mühе gemacht, aus den acht t Städten fünf Lama zu gewinnen, so dass öfter schon ein mon-

golischer Lama hätte eingesetzt werden müssen. Die Lama der ri Solonen und Schibä ständen in gar keiner Beziehung zu dem w obersten Buddha-Priester des Ili-Thales, dem Chamba-Lama,

der auf sechs Jahre aus dem inneren China nach dem Ili-Thale Ji gekommen sei und theils am Tekes, theils am Ili gewohnt

habe. Im Range sei dieser Chamba Lama äusserlich dem Dsan-

si dsiin gleich geachtet worden, obgleich er keinen politischen Ein~~ fluse gehabt habe. Am 28. Tage des Dschorgan Bja habe in i jedem Jahre der Dsan-dsün im Tempel des Chamba Lama er-

i   scheinen und ein öffentliches Gebet halten müssen.

UV   Bei den Schibä ,jenseits des Flusses seien auch fünf Lama

gewesen, nur seien dort vier männliche Lama und ein Tschifchandshi Mama (ein weiblicher Lama) gewesen.

Soweit mein Tagebuch vom Jahre 1869. Bei meiner Rückkehr nach Wernoje hatte ich Gelegenheit, in die officiellen Aeten, die den Aufstand im Ili-Thale betrafen, Einsicht zu erhalten. Die Auszüge, die ich mir damals fertigte, und das Memoire des Ugeri-da Detschin gaben mir die Möglichkeit, ein klares Bild von dem Aufstande im Ili-Thale zu gewinnen. Möge