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0433 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 433 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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wiederum unterdrückt, wiederholten sich aber sehr bald, als im fünften Monat die Nachricht von der Erhebung in Kutscha. und im sechsten Monat vorn Falle von Urumtschi hier eintraf. Während dieser Unruhen wurden Hunderte von Dungenen gefangen und die meisten derselben hingerichtet und ihre Köpfe auf allen Wegen des Ili-Thales ausgesteckt.

Da zu dieser Zeit die Insurgenten-Sehaaren von Urumtschi aus weiter nach Westen bis nach Karkara-ussu vorgedrungen waren, so wurde vorn Ili aus ein Heer gegen diese vorgeschoben, dein es gelang, den Feind zum Rückzuge zu zwingen.

Trotz dieser Triumphe war die Lage der Regierung im Ili-Thale schon damals eine sehr ernste. Der Aufstand in Urumtschi hatte die nähere Verbindung mit Peking abgeschnitten und durch Abbruch der Brücken und Besetzung der Bergpässe des Thianschan verhinderten die aufständischen Sarte die Mandschu, mit ihren Truppen dem Sechs-Städte-Gebiete zu Hülfe zu eilen.

Die Aufregung unter den Dungenen im Ili-Thale wuchs von Tag zu Tag, und wenn auch bis zur Mitte des Jahres 1864 keine bedeutenderen Kämpfe vorkamen, so gab es doch aller Orten Unruhen und herrschte in allen Schichten der Bevölkerung eine sоlch Erregtheit, dass die commerciellen Verhältnisse des Landes schon 1863 so zerrüttet waren, dass der den Consul vertretende Secretär mit den Kosaken die Factorei bei Kuldsha verliess und der grösste Theil der russischen Kaufleute ihm folgte.

Während bis jetzt die Unruhen meistens in den kleineren Städten stattgefunden hatten, entstanden im achten Monat 1864 schon Zusammenläufe in der Hauptstadt der Provinz, dem chinesischen Kuldsha. Da die Consularbeamten die russische Factorei verlassen hatten, so hatte die chinesische Regierung zwei Offiziere und vier Soldaten in derselben zur Besatzung stationirt, bei denen sich ein aus Versehen in der Factorei zurückgebliebener Kosak Bogdaschin befand. Als die Kämpfe im September sich bis in die Umgegend der Factorei zogen, flohen die chinesischen Wächter und Bogdaschin zu den Taschkendern, die sich mit ihnen nach der Vertreibung der Dungenen in der Factorei niederliessen. Erst jetzt begann der Dsan-dsün ernstere Vorbereitungen zum Schutze Kuldshas zu veranlassen, indem er daselbst eine grössere Truppenmacht ansammelte, das