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0438 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 438 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Wir sehen somit, wie der Kampf allmählich immer mehr zu einem religiösen wird, in welchem sich Heiden und Mohammedaner gegenüberstehen.

Bei Kuldsha (Kürä) fanden jetzt täglich grössere und klei-

nere Scharmützel statt, die Dungenen drangen oft dicht bis Kuldsha vor; bei diesen Kämpfen wurde ein Theil der Vorrathsspeicher der Chinesen niedergebrannt und die russische Factorei geplündert. Der Dsan-dsün wurde durch diese Vorgänge nicht wenig beunruhigt, dies sieht man daraus, dass er nun eine eifrige Correspondenz mit dem Gouverneur von Semipalatinsk begann und wiederholt die Bitte aussprach, man möge ihm doch russische Hülfstruppen senden.

Drei volle Wochen dauerten die Kämpfe bei dem chinesi-

schen Kuldsha, ohne dass die zahlreichen, dort versammelten Regierungstruppen sich zu irgend einem grösseren Kampfe ermannt hätten. Endlich am neunten Tage des zwölften Monats ward ein grosser Ausfall beschlossen und es gelang den Regierungstruppen, die Mohammedaner in die Flucht zu schlagen und das ganze Weichbild von Kuldsha von den feindlichen Sehaaren zu säubern.

„Damals", sagte mir der solonische Ugeri-da Detschin, „war

der günstigste Moment der Regierung, alle früheren Fehler wieder gut zu machen. Die Insurgenten waren geschlagen und wären bei einer energischen Verfolgung vollständig vernichtet worden, denn ihre Verbündeten, die Kirgisen, waren unzuverlässige Hülfstruppen , die sich nur so lange zu ihnen gehalten hätten, als die Dungenen und ihre Verbündeten im Vortheile gewesen wären. Sie würden ebenso gern die Dungenen geplündert haben wie die Chinesen. Wir baten den Dsan - dsün , er möge uns die Feinde weiter verfolgen lassen, unsere Vorstellungen halfen aber nichts, der Dsan-dsün befahl den Rückzug, da er für sich und Kuldsha fürchtete."

Die Mandschu sollten nur zu bald die Früchte ihrer feigen Unthätigkеit ernten. Die Dungenen und Tataren wandten sich nun an die tatarischen Ackerbauer, die sich bis dahin neutral gehalten hatten, und baten sie um Hülfe für die heilige Sache des Islams und machten ihnen Versprechungen über Versprechungen, dass sie schliesslich einwilligten. Schon nach wenigen Tagen rückten die mit den Tarantschi verbündeten Aufständischen gegen Bajandai vor. Die Politik der Mohammedaner