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0443 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 443 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Kanone sind noch zwei kleinere, der grossen ähnliche Geschütze von verschiedenem Kaliber vorhanden, und ferner giebt es noch dreissig eiserne Böller, die nicht länger als si' Arschin sind und ein Kaliber von 1 2 Zoll haben.

Ausserdem finden sich noch eine Menge Wallbüchsen, sehr grosse Gewehre, die auf Gabeln gestellt und mit Bleikugeln geladen werden; an vielen Stellen sind bei den Schiessscharten Steine aufgehäuft.

„Die Chinesen geben ihr Heer auf 4000 Mann und das der Dungenen auf 14 000 Mann an (die erste Ziffer ist, wie wir schon wissen, viel zu niedrig gegriffen, es kam ja hier darauf an, das Mitleid des russischen Offiziers zu erregen). Die Reiterei der Chinesen ist mit Bogen und Piken bewaffnet (Gewehre haben sie sehr wenig). Die Fusstruppen aber haben Gewehre, Piken und Säbel ohne Scheiden. Ausserdem kommt auf 100 Mann Reiterei ein Böller, den ein Knabe (seines geringen Gewichtes wegen) auf einem Reitpferde mit sich führt. Das Кaliber dieser Böller ist verschieden, von 1— 2 1/ Zoll und ihre hinge ungefähr 1/2 Arschin. Ueberhaupt sind die Schiessgewehre der Chinesen in einem jämmerlichen Zustande. Ihr Pulver ist schwach und zeigt nach dem Verbrennen einen weissen Nachsatz.

„Die Leibgarde des Dsan-dsün, die zu unserem Empfange in der Festung in einer Reihe aufgestellt war, hatte durchaus kein kriegerisches пsehen. Die Soldaten sahen aus wie eine Seihe sorglos lächelnder Knaben, die in ihren Händen Säbel, Piken und Gewehre hielten. Ihre Kleidung war äusserst abgetragen. Ueberhaupt sind unter den chinesischen Soldaten keine Leute von mittleren Jahren zu sehen, entweder sind es blutjunge Menschen oder ganz alte Leute. Letztere werden hauptsächlich zum Wachtdienst auf der Mauer verwendet. Die Bewaffnung der Dungenen ist nach Angabe der Chinesen vollständig dieselbe, mit Ausnahme der grossen Kanone, mit der sich die Chinesen brüsten. Munition scheint in Kuldsha sehr viel vorhanden zu sein, denn die Chinesen schiessen Tag und Nacht in die Luft, um die Dungenen zu schrecken.

„Die Preise der Essvorräthe sind jetzt folgende: ein Schwein kostet 10 -- 20 Rubel, ein Ferkel 2— 10 Rubel, ein mittelgrosses Schaf 3-4 Rubel. Gemüse sind, wie früher, sehr billig, aber das Pud Weizenmehl kostet 2 Rubel und noch mehr.