National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0445 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 445 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

~

— 407 —

bilden den Hauptaufenthalt der Dungenen und ihrer Fяшilien Führer derselben sind drei Personen: Tschansak, Mali und Miawalki (?). Der Erstere soll sich durch seinen Reichthum und seine Grausamkeit auszeichnen, von den Uebrigen wusste man nichts zu sagen.

„Die Kampfweise der Dungenen lässt sich mit keiner Gat'tung v an Kriegführung vergleichen ; sie ist etwas ganz Originelles,

eine Art von Baramta (Kriegszüge der Kirgisen), nur mit dem
Unterschiede, dass die Dungenen regelmässig mit Sonnenunter-

gang den Kampf abbrechen, sich zurückziehen und während der

Nacht die Chinesen nicht belästigen. Die Ueberfälle und das Anzünden des Getreides auf dem Felde hatten die Chinesen so

eingeschüchtert, dass sie sich fürchteten, nach Gras zu reiten. Während unseres Aufenthaltes wurde uns sehr wenig Gras für die Pferde geliefert, da die Chinesen sich fürchteten, ins Feld zu fahren, trotz des strengen Befehles des Galdai.

„Der Handel - in Kùldsha hat jetzt fast ganz aufgehört, alle Läden sind leer, mit Ausnahme der Apotheken und Kleiderbuden.

Thee ist gar nicht zu sehen; ein 5 Pfund schweres Stück Ziegelthee kostet 10 Rubel. Als ich mit dem Galdаβi über den Theemangel sprach, erzählte er mir, sie hätten grosse Vorrätliе, die er mir zeigen wolle, aber trotz meiner wiederholten Erinnerung führte er dieses Anerbieten nicht aus."

Soweit der Bericht des Lieutenants Reinthal. Die Kaimücken vom Tekes hatten bis zu dieser Zeit den Mandschu

die geforderte Hülfe verweigert, da sie erzürnt waren, dass jene

ihnen früher keine Hülfe gesendet, als sie von den schwarzen Kirgirsen, den Geschlechtern Bugu und Sarу Bagyseh, so heftig

beunruhigt worden waren. Jetzt wurden sie, wie es scheint,

durch den geflohenen Chamba Lama und die Erzählungen von der Vernichtung des Tempelsund der Pagoden aus ihrer Gleich-

gültigkeit aufgestachelt.. Zwei Monate nach der Zerstörung des

grossen Tempels am Ili erschienen sie in riesigen Sehaaren, es heisst ca. 20000 Mann stark, im Ili-Thale. Am linken Ufer des

Ili stiessen sie mit den Heerhaufen der Tarantschi und der

Dungenen zusammen i es gab eine sehr blutige Schlacht und die Insurgenten wurden völlig geschlagen. In wilder Flucht wandten

sie sich nach dem Ili und suchten)sich mittelst der Fähren zu retten; bei dem Flussübergange soll der grösste Theil der Fliehenden ertrunken sein. Die Kaimücken setzten nun über den Ili und