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0454 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 454 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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X.

Das mittlere Serafschan-Тhal.

Seit Urzeiten sind die Gebiete der beiden mächtigen Ströme des Amu Darja und des Syr Darja, die die weiten Ebenen Turans durchfliessen, von einer dichten Bevölkerung bewohnt, und fast alle riesigen Völkermassen, die von Asien her nach Europa eindrangen, haben ihre wilden Horden durch diese Thaler hindurchgewälzt. Mächtige Eroberer haben hier gethront, die bis nach Europa ihre Kriegszüge unternahmen, und durch sie sind die Namen jener jetzt vielfach unwirthsamen Gegenden in weiter Ferne berühmt geworden.

Nach Europa hin sind jene Gegenden zum grössten Theil durch mächtige Sandwüsten getrennt und nach Norden, Osten und Süden sind es himmelhohe Bergzüge, die hier den Zugang erschweren. Die Bevölkerung jener Steppen lebte abgeschlossener von allen Umwohnern, als die Bewohner des Mittelreiches, da die Natur hier stärkere Befestigungen gebaut als jene künstliche Mauer und kein Ocean hier eine freie Verbindungsstrasse mit den fernsten Nationen herstellte. Als der Welteroberer Timur-Lenk sein Reich weit über die natürlichen Grenzen Hochasiens ausbreitete, war schon längst von Süden her die Civilisation Persiens bis in das Herz Turans gedrungen, die Elüthezeit der persischen Literatur und Kunst hatte ihre Düfte verbreitet und persischer Gewerbefleiss Wurzeln geschlagen. Aber als die Verbindung mit; Persien später durch räuberische Nomadenvölker abgebrochen wurde, da verknöcherte Mittelasien immer mehr in sich selbst, jede selbständige Regung hörte auf und es trat ein Stillstand oder vielmehr ein Rückschritt ein,