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0461 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 461 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Namen führt. So heisst z. В. der Kara Abdal zuerst Kara Abdal Bulak, dann Jar Bulak, dann Tschartschyn Bulak, zuletzt Dschuman Bazar Bulak U. Ѕ. w. , stets nach den bei ihm sich befindenden Ansiedlungen. Dahingegen heissen die Ansiedlungen Katty Sai (grosse Thalrinne), Jas- Ketschü (Frühlingsfurt), Souk Bulak (kalter Bach) nach den sie befruchtenden Bächen.

Sünаβtliche Eewàаβmernng.

Die baumlosen Bergwellen und die Thaler nördlich und südlich vom Serafschan sind mit Ausnahme der höher belegenen Felspartieen gleichmässig mit einem sehr fetten Lehmboden bedeckt; dieser Lehmboden aber bedarf bei der grossen Hitze und Trockenheit. des langen Sommers einer grossen Quantität Wassers, um im Stande zu sein, eine reichere Vegetation hervorzubringen. Er ist daher, wenn ihm nicht auf künstliche Weise Wasser zugeführt иΡwird, nur mit einem sehr spärlichen, dünnen Graswuchse bedeckt, der in den Thalfiächen schon im Anfang des Sommers gänzlich verschwindet, in den Bergen aber nur in engen Thai-einschnitten oder Schluchten, wo die Sonne weniger stark wirkt und die Feuchtigkeit des Bodens sich länger erhalten kann, bis über die Mitte des Sommers hinaus ausdauert. Diese Bodenbeschaffenheit giebt der ganzen Gegend den Charakter einer Wüste oder Einöde.

  •    Aber dieser Charakter schwindet sogleich, sobald der Mensch auf künstlichem Wege dem Boden die ihm nöthige Wassermenge гuführt. Dann gehört. dieser Boden zu dem fruchtbarsten, deii еѕ überhaupt auf unserer Erde giebt, dann entstehen mit üppigem ((-raswuchse bedeckte Wiesen, prachtvolle Felder, herrliche Gärtgn, die den paradiesischen Oasen in der Wüste gleichen. Die Bevölkerung und ihre Wohnsitze müssen daher in einem genauen Verhältnisse zu der Wassermenge stehen, mit der man den Boden befeuchtet, und ist hier das Maximum der Bevölkerung auf das Strengste begrenzt. Man kann dreist behaupten, dass das Serafschan-Thal und seine Grenzgegenden so stark bevölkert sind, wie überhaupt nur die vorhandene Wassermenge erlaubt. Biß auf den letzten Tropfen wird das Wasser verbraucht, und еs ist nicht möglich, auch nur die kleinste neue Ansiedlung hier anzulegen, ohne die früheren Einwohner zu beeinträchtigen.

Wenn die Bevölkerung früher hier bedeutender gewesen,