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0464 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 464 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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bewohnte Dörfergruppe um den Flecken Ming, während der westlichste den Flecken Peischembi und seine Umgebungen bewässert.

Ein oder zwei Werst westlicher von diesem südlichen Canale wird durch einen grossen Canal aus dem rechten Ufer des Serafschan eine bedeutende Wassermenge in die nördliche am Fusse des Tschunkar-Tag sich ausbreitende Thalebene geführt. An ihm liegen eine grosse Menge Ansiedlungen (Kyschlak), die zwischen Tschunkar-Tag und dem Wege von Dshisak nach Samarkand liegen. Nach Norden trennt sich aus ihm ein bedeutender Canal ab, der Tailan heisst und den grossen Marktflecken Ak Täpa bewässert. Spdtеr verzweigt sich jener Haupt-canal in viele kleine Canäle und bewässert hier eine grosse Gruppe von Kyschlake, die unter dem Namen Вdsch-aryk (die fünf Candle) zusammengefasst werden. Etwa 8 Werst nordöstlich von dem Flecken Ak Täpd, das, wie eben erwähnt, am Canale Tailan liegt, fliesst von Osten nach Westen ein ziemlich bedeutendes Wasser in einer tiefen Thalrinne. Auf dem Wege von Dshisak nach Samarkand passirt man dieses Wasser auf der Вrücke Chisch Кöpür (Ziegelstein-Вrücke) ; ich konnte nicht in Erfahrung bringen, ob dieses Wasser künstlich aus dem Serafschan geführt wird, oder ob es ein selbständiger Fluss ist, der im Tschunkar-Tag entspringt. Es scheint mir aber ein künstliches Wasser zu sein, da die tiefe Thalrinne sich erst vor nicht all zu langer Zeit gebildet zu haben scheint.. Dafür spricht, dass erstens an beiden Seiten .dieses Gewässers, in der Nähe der Brücke, noch Spuren einer höchstens vor fünf= zig Jahren verlassenen Ansiedlung liegen, 'yährend bei der jetzigen Tiefe der Thalrinne eine Bewässerung durch jenes Wasser unmöglich ist, und in der Nähe kein anderes Wasser sich befindet; zweitens, dass ich etwas nördlicher von ChischКöpür mehrere Spuren früherеr Canalisirung vorfand, die nicht mehr benutzt werden konnten, weil das Niveau des künstlichem Hauptcanales so tief gesunken war. Das Sinken des Niveaus der künstlichen Candle durch Auswaschen des weichen Lehmbodens ist aber eine hier sehr oft sich darbietende Thatsache. Alles, was ich über den Lauf dieses Gewässers erfahren konnte, ist, dass es in seinem obern Laufe den Namen Tüä-tartar (die Kameele ziehen) führt, in seinem mittlern Laufe, d. h. bei der Brücke, Tujakly (der Hufe habende) und in seinem unteren