National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0524 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 524 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 482 —

vom Emir keine Instructionen zu. haben, und sagte, er würde seinem Verwandten sein Siegel übergeben und ihm einige Aksakale zuordnen, die mit uns die Grenze feststellen könnten. Das wurde natürlich abgeschlagen und die Forderung nach seiner Gegenwart wiederholt. Da gab er endlich nach und bezeichnete Tasmatschy als Punkt der Zusammenkunft. Selbst nach Kimedys zu kommen, weigerte er sich, da er seine Begschaft nicht verlassen dürfe, sondern schickte Geschenke, die unter so bewandten Umständen nicht angenommen wurden. Bei Tasmatschy trafen wir zusammen ; er empfing uns hier an der Veranda eines sehr ansehnlichen Hauses, umgeben von einer Suite von etwa hindert Menschen, die im Kreise um ihn sassen. Zu seiner Seite sass sein Jassaul Baschi und einige Mulla's; er sprach sehr wenig, und für ihn führten meist der Jassaul Baschi und ein Mulla das Wort. Diese setzten uns für's Erste auseinander, dass dieser Beg ein ganz anderer Mann sei, als Rachmet Bi. Er sei Ösbek und aus einem fürstlichen, dem Emir verwandten Geschlechte, während Rachmet Bi ein Tadschik und Emporkömmling sei. Darauf besuchte er uns an demselben Tage, am nächsten begann die Grenzregulirung, und wir waren höchst überrascht, als wir uns am andern Morgen mit unserm kleinen Häuflein von 800 bis 1000 Reitern umringt sahen, die das Gefolge des Begs bildeten; von diesen waren etwa 200 mit Flinten bewaffnet. Der Beg war von zehn mit Stöcken bewaffneten Jassaulen umgeben; er mied es, mit uns zu reiten. Bei jedem Dorfe machte er Halt und ьсhйtzte zweimal Krankheit vor, um sich entfernen zu können. Später erfuhren wir, er sei nur mit Zittern und Zagen der Einladung gefolgt und habe

seine Begleitung schnell aus den umliegenden Dörfern zusammengebracht. Er habe ihnen streng befohlen, ihn stets zu umgeben und vor etwaigem Ueberfall zu schützen. Als icb. bei Beendigung der Arbeiten ihm das Protokoll zum Unterschreiben übergab, nahm er dasselbe in die Hand, drückte, ohne auch

nur einen Blick darauf geworfen zu haben, sein Siegel darunter

und reichte mir es wieder hin. Ich ersuchte ihn, doch wenigstens das Schriftstuck durchzulesen, und da erst übergab er es seinem Mulla, der es mit lauter Stimme vorlas.

Der dritte Grenzcommissar, Abdtlgâfar, wollte auch zuerst seinen Sohn absenden, kam jedoch später selbst nach Aktschab. Er machte auf mich den besten Eindruck; er war weder krie-