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0182 Meine Tibetreise : vol.2
Meine Tibetreise : vol.2 / Page 182 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000264
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Stämme 1) herein, deren man allein zwölf sDe schok zählt. Diese wohnen im Sommer südlich des Yang tse kiang und weiden nur zeitweise im Winter ihre Herden links dieses Stroms. Ihnen benachbart sind die Yün cha 1), Mongu rtschin und Kaner und weiter südlich an den Quellflüssen des Mekong die Gerdschi und Dung ba. Südlich von Gu ts`a wohnen die Antschun auf dem rechten Ufer des Yang tse kiang , deren Nachbarn die Deda, die Tsawu [mit dem Klosterbezirk Dscherku ndo], die Lada (Rada), Pu chün (südl. Dscherku) sind. Weiter südlich ist das große Gebiet von Surmo (Surman) 2) und südlich von diesem der eigentliche Heimatsstamm des Nan tsien-Königs. Noch weitere Stammnamen sind Tschum ba 3), Chona, Lä chü (Rachü), Chi wo 4).

Die Nordostecke des Nan tsien-Reiches hatte ich bei Lab gomba und Deda gestreift. Von dort zieht sich die Grenze ungefähr dem 97. ° östl. L. v. Gr. nach Süden folgend in der Richtung auf Tsiamdo und trifft zwei Tagereisen von diesem wichtigen Ort auf das Wei- oder Ts`ien tsang- (chines.) oder vordere Lhasa-Gebiet, dessen Hauptort gerade Tsiamdo (Tschiamdo) ist. Von hier aus, in etwa 311/2° nördl. Br., biegt die Grenze nach Nordwesten um und folgt dem Laufe des Tsche tschü aufwärts, so zwar, daß das rechte Ufer dieses Flusses bereits dem „sde ba gschung" von Lhasa untersteht. Nach Westen scheint die Einflußzone des Nan tsien-Königs an einigen Stellen bis zu 93 ° 30' östl.

L. v. Gr. zu greifen. Dort schließt sich dann im Norden ein gleichfalls von den Nachbarn Dya sde genanntes Gebiet an, das aber bönbisch ist und unter einem eigenen Oberherrn, dem König von Hortsi, bis zum 92. ° greift und nominell (mit neununddreißig Stämmen ursprünglich) dem Amban in Lhasa untersteht5). Gerade in jener Gegend ist die Grenze am unsichersten, da die Macht der Priester und Offiziere des zentraltibetischen Kirchenstaats im Vorschreiten begriffen zu sein scheint und Reibereien an der Tagesordnung sind. Im Nordwesten bildet die Grenze die Tschang tang, die für einzelne Horden nicht bloß wegen ihrer Wildyakherden, sondern auch wegen der Verbindungsstraßen zwischen Nag tschü ka (bzw. Lhasa) und Ts`aidam (bzw. Dunkur) ein sehr beliebtes Ausflugs- und Jagdgebiet darstellt; wie ich ja leider selbst auf die drastischste Weise an mir hatte erfahren müssen.

Die einzelnen Stämme sind heute sehr locker zusammengefügt. Wirklich

  1. „ch" immer wie in „nicht" ausgesprochen.

  2. Ein Ort „Sourman" findet sich bereits auf Bl. 46 der Jesuitenkarte von 1708 und auf der Karte d'Anville von 1735 erwähnt.

  3. Von den Tschum ba und Yün cha wird behauptet, daB sie vor 100-150 Jahren erst vom Kuku nor her eingewandert seien ( ?). Potanin berichtet von einem Arigiund einem Yundscha-Stamm, die um 1843 vom Amban vom Kuku nor vertrieben wurden und nach Kam wanderten.

  4. Kozlow, „Mongolia i Kam" Bd. II, S. 262 ff., brachte die folgenden Stammesnamen in Erfahrung: Namtso, Gutse, Amtschök, Ayun, Raschi, Tschintson, Detta, Tschawut, Rada, Butschun, Surman, Yunscha, Kanar, Tsatschüka, Dobtschu, Tendu, Lab, Mongoltschin, Tsantschu, Gertschi, Raschi, Yuischu. Die meisten lassen sich unschwer mit den von mir gehörten in Einklang bringen. Für diejenigen, die am weitesten gegen Zentraltibet wohnen sollen, erfuhr er die Namen Riu tschi, Bak scho und Sogo deme (das letztere ist wohl identisch mit den Bönbo am Sog tschü, dem Tributär des Salwen , bei der Ba tschen-Residenz und beim Kloster Tsuksun. Die Bak scho, schreibt er weiter unten, wohnen nordwestlich von Tsiamdo in Ts`ien tsang).

  5. Nach Bower, „Across Tibet", S. 133, greifen einzelne Teile von Dya sde weit

über den 92. ° nach Westen.

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