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0269 Meine Tibetreise : vol.2
Meine Tibetreise : vol.2 / Page 269 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000264
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am setschuaneisch-chinesischen Tee, sondern vor allem auch an der geographischen Eigentümlichkeit, daß der Verkehr im tibetischen Inland das ganze Jahr über und gerade im Herbst und Winter, wenn die Nomadentiere fett geworden sind, vor sich gehen kann, während die Himalayapässe und -schluchten stets nur wenige Wochen für die großen Karawanen offen bleiben.

Die ausgezeichnete Lage der Stadt Ta tsien lu hat auch die großen Missionsgesellschaften, die in China tätig sind, angezogen. Ta tsien lu ist seit 1866 der Bischofsitz von Tibet. Die katholische „Mission du Thibet", ein Zweig der „Missions étrangères", ist wohl diejenige Mission, die im Verhältnis zu der Zahl ihrer Mitglieder die meisten Märtyrer aufweist. Die Geschichte dieser Mission (s. Desgodins, Le Thibet, Paris 1865, und Launay, Histoire de la Mission du Thibet, Paris 1902) ist eine fortlaufende Leidensgeschichte. Im Jahre 1846 hat Papst Gregor XVI. das apostolische Vikariat mit dem Sitz Lhasa geschaffen, aber noch nie hat die Mission diese Stadt erreichen können. Ihre Mitglieder sind aus dem Lama- Staat Lhasa seit den 1860er Jahren gänzlich herausgetrieben worden und warten nun ihre Zeit an der chinesisch-tibetischen Grenze ab. Viele, viele aber sind inzwischen von den fanatischen Lamaisten getötet worden.

Ich wurde von Monseigneur Giraudeau (seit 1897 Episcopus ecclesiae Tiniadensis et Vicarius apostolicus Thibetanus) nicht bloß aufs liebenswürdigste empfangen, er half mir auch über eine große Schwierigkeit; als ich aus dem Inneren kam und um eine neue Silbersendung an meine Bank telegraphiert hatte, sandte der Komprador derselben die verlangte Summe an eine so kleine Chinesenbank nach Tschung king, dem nächsten größeren Platz, der eine Bank besitzt, daß die Post dieselbe nicht ausfindig machen konnte. Um mir einen neuen Aufenthalt zu ersparen, zeigte mir Monseigneur Giraudeau, wie ich durch seinen Kommissionär rasch Geld erhalten konnte. Ich möchte dafür auch noch an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank wiederholen.

Aber auch bei den anderen Missionaren, — seit den 1890er Jahren wird hier auch evangelische Mission betrieben — bei Dr. Shelton, einem amerikanischen Missionsarzt, und M. Sörrenson (Mitglied der China Inland Mission) wurde ich aufs liebenswürdigste aufgenommen , obwohl mein Aufzug nichts weniger als glänzend geworden und mein letzter europäischer Rock

von den Fluten des Dsa   denliebenswürdigenund

tschü weggespült wor-y    immer gastfreundlichen

~t   '.'

den war. Auch Mr.   Missionaren, ~ ~. ~:   ~~~    Jagdaus

Amundsen sah ich noch   -~~' ~ 'FYó'   OE;;%   flöge in die herrlichen

~-   o°~ ~ ~~ Waldberge Er traf schon   e auf der   ~ Ooa pb~jo ~ .~_a   g

2 Tage nach mir wieder   ~~~ 40 ~D ;~d Fährte des Cerus und

in Ta tsien    des herrlichen Budorcas,

lu ein, da ihn

der Mandarin Wu nicht   endlich eine Infektion,

weiter als Tschanggu   die ich mir zugezogen

reisen ließ.' Einen vol-   )J~~~   • -~   hatte — ich wurde j edel

len Monat wurde ich   mal krank, wenn ich aus

durch die mißglückten

Abb. 7. Kalender (Bronzeplatte)
5,5 cm Durchmesser aus der tibe

der reinen Luft Tibets

Geldsendungen meiner tischen Provinz Yü schu (Kam). in die erste chinesische

Der Erdbebentitan (osttibet. rDschale)   Stadt hinabstieg — lies-

deutsch-asiatischen   neben dem 12•Jahrz klus: Maus, Rind, Ti-

ger, ase, Drache,   , Pferd, Schaf,

Bank in Ta tsien lu fest- Affe,H Vogel, Hund, SchweinSchlange, die die chines. sen diese Zeit rasch ver-

Ba Kwa (in besonderer Anordnung) und streichen.

gehalten. Besuche bei   eine mystische Formel umschließen.

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