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0409 Meine Tibetreise : vol.2
Meine Tibetreise : vol.2 / Page 409 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000264
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~ ACHG40.14i.

durchstreifte ich es in geradester Richtung auf die Provinzialbauptstadt Lan tschou fu. Jetzt hatte ich chinesische Hauptstraßen und den Bereich der Gasthäuser erreicht , in denen für die Tiere Kraftfutter zu erstehen ist ; ich reiste deswegen von morgens bis abends und legte täglich trotz der langsamen Lasttiere , der vielen Berge und schlechten Wege 100-140 Li (50-70 km) zurück.

In nächster Nähe der Stadt Ho tschou — genau im Osten davon — steigt ein Saumpfad auf einen schmalen und gewundenen Lößgrat hinauf, der die Reisenden anderthalb Tage lang an sich fesselt und zwischen einem Labyrinth von tiefen und steil eingeschnittenen Schluchten bis an das Ufer des Tao ho bringt (Tafel LXII). In einer Dicke von 20-30 m deckt hier der Löß die 300 bis 400 m mächtigen roten Tone und Sande, die in der Hauptsache horizontal lagern und in engen Schluchten vom rinnenden Wasser bis auf eine Granitunterlage weggespült sind. Wo der Löß liegt, ist auch da die Kultur möglich. In der Nähe des Tao ho Flusses aber wurde er spärlicher und dünner wurde dort die Besiedlung. Während ich in der unmittelbaren Umgebung von Ho tschou eine kleine Kornkammer vor mir sah und Hunderte von Dörfern zählte, wurde im Bereich des Tao-Flusses die Landschaft zur sterilen Wüste. Aus trockenen Talrissen stiegen die blutroten Sandberge zu senkrechten Säulen geformt empor und nirgends wollte sich etwas Grünes zeigen (Tafel LXXIII). Eine Oase in dieser Wüste liegt der Mohammedanerort und die hübschen Moscheen von Tang wan tschwuan in dem schmalen Berieslungsgrund neben dem Tao-Flusse. Riesenhafte Schöpfräder

Schlkfenhaar

Scheitelhaar

Messingknöpfe auf Leder

Silberschale von 12 cm Durchm• geschliffenes Muschelstück

Kette aus weißen Knochenstücken Türkisenmuttererde

rote Korallen

weiBer Muschelring

rote Koralle auf Bronzeplatte

Silberknöpfe

rote Stoffunterlage

Abb. 15 a. Haartracht und Rückengehänge der Ts'anerund Tschebts `a - Nomadenfrauen (zu Band I, S. 271).

Abb. 15 b. Haartracht und Rückengehänge der Frauen von Merema im Wong tschü-Tale.

(Zu Seite 301.)

heben das notwendige Wasser aus dem Flusse empor; wir sind hier bereits im Bezirke von Lan tschou. Auf dem jenseitigen Ufer wird die Dürre noch schlimmer. Was dort die Natur noch geduldet hatte, haben die letzten verhängnisvollen Glaubenskriege vernichtet. Sechs Stunden weit, bis an den 2725 m hohen Paß und zu einem Obo des Hou dien schan (hinteren Herbergenbergs) reicht diese Wüstenei, bis man den Kamm des Kwan schan- und Hsin lu schan-Zuges mit seinen Höhen von 2800-3100 m gewonnen hat. Erst hinter diesem stellt sich auch der Löß wieder mit großer Mächtigkeit ein und beginnen bevölkerte Gegenden.

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