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0417 Meine Tibetreise : vol.2
Meine Tibetreise : vol.2 / Page 417 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000264
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Stocken gekommen und zwei tote Maultiere lagen auf einem nahen Feld. — Das ist die größte und älteste Staatsstraße in China, auf der seit drei oder vier oder noch mehr Jahrtausenden das rührige Handelsvolk des alten China seine Frachten befördert und seine Bedürfnisse verfrachtet , auf der alle alten Kaiser gereist sind , auf der Millionenwerte und Millionen von Menschen kommen und gehen.

Langsam rollten auf dieser Straße nach diesem neuen Zwischenfall meine drei neuen Karren nach der fernen Küste weiter (Tafel LXXIV). Allmählich trat größere Kälte ein und wurde der Zustand der Straße besser. Nach der ersten Woche kam ich bis zur Stadt Tung kwan ting, wo die Wagenachsen gewechselt werden, und endlich, endlich in der dritten Woche traf ich bei der Stadt Ho nan fu auf die neue Peking—Hankow-Eisenbahn, auf das neue China, auf das China, von dem die Welt spricht, das sich jetzt modernisiert, das die großen Umwälzungen macht , dessen Führer mit allem dem Alten brechen wollen, um ihrem Lande eine neue Blüte zu verschaffen. An dem neuen China hängen aber noch die großen Gebirge und Bergländer, die immer eine Gefahr für seine Kultur gebildet, die nie befruchtend auf das Reich eingewirkt haben, die es nur immer wieder zum alten Barbarenstaat hinabzudrücken dachten, hängen die Provinzen, die immer im Kampf mit der Zentralregierung liegen. Doch die Welt schreitet stetig fort und Entwicklung ist ihr vornehmstes Gesetz, darum müssen auch hier die siegen, die den Fortschritt auf ihre Fahne geschrieben haben!

Die Menschen aber von dort hinten in den Bergen, die Barbaren, die Man tse und Fan tse leben — nehmt alles nur in allem — beileibe nicht ein weniger glückliches Leben als wir in unserer verfeinerten Kultur und mit unseren tausend Bedürfnissen! Die altmodische, barbarische Zeit, in der sie noch stecken, ist doch auch eine gute Zeit!

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Abb. 16. Drei Ts'a ts'a-Tonfiguren; rechts : Ts'a ts'a der Bönbo von Karlong bei Sung pan Wag; Mitte und links : Ts'a ts'a von Gelugba-Anhängern vom Kuku nor.

(Höhe der Originale 7,5 cm bzw. 9 uad 4 cm)

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