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0023 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 23 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000198
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Einleitung   7

(e. g. Turfan) buddhistische Tempel neben mohammedanischen Moscheen standen.

Die Einführung des Islam war verhängnisvoll für die Kultur und besonders für die Kunst des Landes.

Außerdem litt Handel und Wandel durch die Entdeckung des Seewegs von China nach Persien. Die Seidenstraßen verödeten und das durch die Kriege der Mongolen entvölkerte Land sank allmählich von seiner hohen Kulturstufe herab.

Denn als Dschingiz-Chan alle Waffenfähigen unter den Türken unter seine Fahne rief, um die Lücken in seinen großen Heeren zu füllen, war es den Übriggebliebenen nicht mehr möglich, die ausgedehnten Bewässerungsanlagen, auf denen in dem regenlosen Lande alle Landwirtschaft beruht, aufrecht zu erhalten. Man zog sich zurück in die mit der wenigsten Arbeit zu bebauenden Distrikte, und ungeheure Landstrecken wurden zu Wüsteneien. Dazu kam noch das an vielen Orten nachweisbare Vorschreiten der Wanderdünen, die die fruchtbaren Felder mit Sand bedeckten und, augenscheinlich, ein allmähliches Eintrocknen der Flüsse. Diese letzteren Erscheinungen scheinen besonders auf die Gegenden am Südrand des Landes zuzutreffen.

Seit dem Eindringen des Islams im 1.0. Jahrhundert geht die Kultur des Landes allmählich zurück.

Es wird zum Reich des Tschagatai, eines Sohnes des DschingizChan, geschlagen und bleibt unter der Herrschaft dieser immer mehr entartenden Dynastie, bis um die Mitte des 16. Jahrhunderts eine aus Samarkand eingewanderte Familie von Heiligen (Nachkommen des Muhammad) in Ostturkistan zu Ansehen und Reich-turn gelangte.

Unter dem Namen der „Chodscha" wurden sie allmählich die wirklichen Herren des Landes. Sie teilten sich aber bald in zwei Linien, die sich grimmig befehdeten, bis endlich das Haupt einer dieser Linien mit Hilfe der Kalmückenfürsten der Dsungarei Kaschgar eroberte und als Vasall der Ungläubigen die Regierung führte.

Die Kalmücken gerieten aber in Krieg mit China und wurden beinahe ausgerottet. Die Chinesen eroberten dann Ostturkistan unter entsetzlichem Gemetzel.

Die Chodschas flohen über die Westgrenze und fanden in Chokand ein Asyl, von wo aus sie mehrmals versuchten, ihr Reich den Chinesen wieder zu entreißen.

Alle diese Versuche hatten, wenn überhaupt, nur kurzen Erfolg. Leider kam A. V. Schlagintweit gerade während der Rebellion