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0148 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 148 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000198
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102   A. v. Le Coq, Turfanexpeditionen

Untersuchung nicht wert waren. In den Ruinen zu graben unterließen wir, da der chinesische Beamte (Tao-tai) es nicht gern sah.

Beginn der III. Reise

Endlich, am 5. Dezember (1905), kam ein Bote von der russischen Grenze, der uns mitteilte, Grünwedel würde am nächsten Tage eintreffen. Wir begaben uns daher auf die Landstraße und ritten ihm entgegen. Er kam denn auch nachmittags auf einem alten Pferdchen im Schritt einhergezogen, mit seiner Karawane und dem Hilfsarbeiter Professor F. W. K. Müllers, dem Referendar Pohrt. Grünwedel hatte ihn, weil er des Chinesischen etwas mächtig war, als Begleiter mitgenommen. Leider war Grünwedel krank, so krank, daß er weitere drei Wochen in Kaschghar bei den schwedischen Missionaren das Bett hüten mußte.

Wir feierten noch das englische Weihnachtsfest bei Macartneys, und brachen am 25. Dezember nach Kutsch auf.

Da Grünwedel nicht reiten konnte, ließ ich eine Araba, einen zweirädrigen Karren, mit Heu füllen, Matratzen darauf befestigen und ein Sonnendach darüber anbringen. In diesem Karren machte Grünwedel diese Reise unter Beschwerden, die durch die schlechte Beschaffenheit der Wege verschärft wurden; überall im Kulturlande ist nämlich der Weg durch zahllose Bewässerungskanäle unterbrochen. Der Wagen geht immer schräg in diese Kanäle herein, die oft metertief sind. Erst geht das eine, 2 m hohe, Rad herein; es gibt einen furchtbaren Stoß; dann geht das zweite Rad herein, es gibt wieder einen Stoß, dann geht das erste Rad heraus und gleich darauf das zweite und jedesmal wird der Reisende heftig hin-und her geschüttelt. Natürlich ist diese Art des Reisens sehr langsam.

Wir, Bartus und ich, ließen also Grünwedel mit Herrn Pohrt als Begleiter um zwölf oder ein Uhr nachts abfahren, schliefen selber bis vier Uhr morgens und holten die Karawane noch auf dem halben Wege ein. Dann ritten wir voran und machten Quartier, so daß Grünwedel seinen Palao, Tee usw. bei seinem Eintreffen fertig vorfand.

Am B. Januar erreichte die Expedition die alte Siedlung von Tumschuk bei Maralbaschi und untersuchte dort die im Nordosten der Station gelegenen buddhistischen Ruinen, ohne indessen umfangreiche Arbeiten dort vornehmen zu können. Hier hat später Professor Pelliot, der Leiter der von der französischen Regierung, auf die Nachricht von unseren Erfolgen entsandten Expedition, mit gutem Erfolg gearbeitet. Er fand schöne, frühe Tonstatuetten in Gruppen, viele noch im Gandharastil.