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0202 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 202 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000198
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Rückkehr über den Himalaya

Als ich am 30. Juli 1906 in Kaschghar eintraf, wurde ich wieder von dem englischen Generalkonsul Macartney (damals noch Political Agent) auf das liebenswürdigste empfangen. (Taf. 49.) Es ging mir sehr schlecht, und Lady Macartney hielt mich einige Zeit als Patienten im Hause, um meine Gesundheit etwas zu kräftigen. Die Rückreise über Rußland wurde mittlerweile durch die dort unter den Eingeborenen ausbrechende Revolution geschlossen.

Sobald ich mich aber wohler fühlte, drängte es mich, meine Schriftenkisten in Sicherheit zu bringen, und ich beschloß daher, den Heimweg über die Pässe des Karakorum (im Westen spricht man dies Wort, dialektgemäß, Karakoram aus) nach Indien einzuschlagen. Macartney sah diesen Plan, meines Gesundheitszustandes halber, ungern, und da der Zufall wollte, daß ein englischer Offizier, Captain J. D. Sherer 1, ein Artillerist der Garnison von Quetta in Balochistan, der auf dem Pamir Bären geschossen hatte, als Gast in Kaschghar war, veranlaßte er diesen Herrn, mit mir zu reisen, um mir auf der Reise eine Hilfe zu sein.

Sherer ging mit Vergnügen auf diesen Vorschlag ein, und so traten wir, da erst Pferde beschafft werden mußten, eine Reise nach Chotän an. Wir legten die 1.7 Tagereisen zwischen Kaschghar und Chotän in 1.2 Tagen zurück.

Die Wege führen hier durch die Dünenwüste, in der auf weite Strecken kein Tropfen Wasser zu finden ist. Da jede Abirrung vom Wege dem Reisenden den Tod bringt, ist der Weg durch eingesteckte Pappelstämmchen bezeichnet, ähnlich wie im Llano estacado (bepfahlte Steppe) in Texas — einer Wüste, die der Turkistans nicht an Furchtbarkeit nachsteht.

1 Kapt. Sherer ist ein Sohn jenes Mr. John Sherer, Indian Civil Service, der nach dem gräßlichen, von Nana Sahib befohlenen , Massenmorde der gefangenen englischen Frauen und Kinder, über zweihundert an der Zahl, durch muhammedanische Fleischer, in Cawnpore einritt.

Er sah noch den tiefen Brunnen , der mit den verstümmelten Leichen gefüllt war.

Jetzt erhebt sich auf dieser Stätte schuldlos vergossenen Blutes ein Marmordenkmal, Marochettis trauernder Engel.