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0018 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
中央アジア秘宝発掘記 : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / 18 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000198
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2   A. y. Le Coq, Turfanexpeditionen

übungen ist in vielen Fällen verblüffend. Viele der zahlreich in Gandhara gefundenen Reliefgruppen könnten nach Weglassung buddhistischer Beigaben, also der Figuren des Buddha und ànderer indischer Heiliger und Götter, ebensogut für Reliefs von einem frühchristlichen Sarkophag gelten.

Auf zwei Wegen ging diese Kunst mit der im ersten Jahrhundert nach Christus besonders lebhaften buddhistischen Propaganda nach Turkistan. Der erste, längere, aber bequemere Weg führte durch Baktrien über den Pamir nach Kaschghar, Yarkänd und Chotän, der andere, wahrscheinlich erst später besuchte, geht durch Kaschmir und über den Karakorumpaß nach Yarkänd und nach Chotän. Auf dem ersten dieser Wege war die Kunst iranischen, auf dem zweiten indischen Einflüssen ausgesetzt.

Die Ansiedlungen der buddhistischen Missionare in Turkistan waren zahlreich und bestanden entweder in auf steilen Klippen oder in der Ebene angelegten, befestigten Klöstern aus Luftziegeln, oder aber in größeren oder kleineren, in die senkrechten Wände hoher Hügelreihen eingeschnittenen Tempel- und Klosteranlagen.

Diese letzteren Anlagen folgen iranischen vielmehr denn indischen Vorbildern. Denn, wenn auch Höhlentempel in Indien früher gefunden werden als in Baktrien (N.-O.-Afghanistan), so ist doch die Architektur der Höhlentempel Ostturkistans weit mehr in Übereinstimmung mit den ähnlichen Anlagen Afghanistans, z. B. der ungeheueren Siedlung bei Bamian, als mit denen Indiens.

Auch der Name der Felssiedlungen ist, dem Sinne nach, derselbe wie in Afghanistan, wo sie hazär Saum (p. a.) = 1.000 Zimmer genannt werden. Der überall im Norden Ostturkistans übliche türkische Name ming-öi hat genau dieselbe Bedeutung. Die verschiedenen Anlagen heißen nach dem nächsten benachbarten Ort, so die ming-öi von Kyzil, von Kumtura, von Schortschuk usw.

Von diesen Klöstern aus strahlte das Licht des Buddhismus nach China aus, welches Land auf diese Weise durch die neue Religion erleuchtet wurde, genau, wie erheblich später der germanische Norden aus den Klöstern Irlands das Licht des Christenglaubens erhielt.

So gelangte der Buddhismus, und mit ihm seine Kunst, zu den Völkern Ostturkistans und zog auf den berühmten Seidenstraßen, die im Norden dem Tien-schan, im Süden dem Kwen-lün folgen, stets weiter nach Osten. Die Seidenstraßen kreuzten sich in der Oase von Turfan, wo die alte Stadt Chotscho der wichtigste Umschlagsplatz war.

Unterwegs erlitten die hellenistischen Typen fortwährend neue